Kommunalwahl in Moosburg:Grüne: Wollen "stärkste Stadtratsfraktion" werden

Kommunalwahl in Moosburg: Michael Stanglmaier kandidiert als Bürgermeister für die Moosburger Grünen; er steht auf Platz zwei der Kandidatenliste hinter Verena Kuch.

Michael Stanglmaier kandidiert als Bürgermeister für die Moosburger Grünen; er steht auf Platz zwei der Kandidatenliste hinter Verena Kuch.

(Foto: Marco Einfeldt)

Die Grünen haben eine ausgewogene Kandidatenliste für die Wahl im nächsten Jahr aufgestellt. Dazu gibt es mit Michael Stanglmaier auch einen Kandidaten für das Bürgermeisteramt. Er plädiert für Wachstum mit Maß.

Von Karlheinz Jessensky, Moosburg

Die Kandidatenliste von Bündnis 90/Grüne für ein Mandat bei der Kommunalwahl im nächsten Jahr beginnt mit Kuch und sie endet mit Kuch. Auf Platz eins findet sich die Ortssprecherin Verena Kuch, auf Platz 24 ihr jüngerer Bruder Tobias. Und dazwischen, fein im Wechsel zwischen Frau und Mann, eine Mischung aus jung und altbewährt, die Alfred Wagner auf Platz vier den nicht unbegründet erscheinenden Wunsch aussprechen ließ: "Wir wollen im Rathaus die stärkste Fraktion werden." Und mit Michael Stanglmaier will man zusätzlich künftig den Ersten Bürgermeister stellen.

Die ersten zwölf Kandidaten wurden einstimmig gewählt

An Geschlossenheit fehlt es den Grünen für ihre Ziele nicht. In Einzelwahlgängen wurden Platz eins bis zwölf unter der Wahlleitung von Claudia Bosse jeweils einstimmig vergeben. Bei der zweiten Hälfte der 24 Bewerber gab es dann im Blockwahlverfahren zwei ungültige Stimmen. Die Bewerber bei der Aufstellungsversammlung im Staudinger Keller stellten sich den 13 Wahlberechtigten vor. So betonte Verena Kuch auf ihrem Spitzenplatz eins, dass es vor allem darauf ankomme, den jungen Menschen eine Stimme zu geben.

Der Bürgermeisterkandidat Michael Stanglmaier auf Listenplatz zwei sprach von großen und wichtigen Aufgaben, die auf ihn als Rathauschef zukommen würden. Moosburg nicht vom Wachstum treiben zu lassen, es als Schulstadt weiter zu entwickeln, ausreichend Wohnraum zu schaffen, ein Hallenbad zu bauen und auch finanzielle Einnahmen zu generieren, um nicht in Schulden zu versinken - das seien die wichtigsten Vorhaben. Dazu kämen auch die Weiterentwicklung des Freizeitangebots für jung und alt.

Die Kandidaten

Die Bewerber der Moosburger Grünen für den Stadtrat: 1. Verena Kuch, 2. Michael Stanglmaier, 3. Evelin Altenbeck, 4. Alfred Wagner, 5. Nathalie von Pressentin, 6. Johannes Becher, 7. Viktoria Eiden, 8. Manfred Weinhöpl, 9. Irene Bauer, 10. Kilian Linz, 11. Alexandra Becher, 12. Zeno Heilmaier, 13. Gertie Reiter, 14. Helmut Tischer, 15. Julia Becher, 16. Klaus Gmeinwieser, 17. Rita Metz, 18. Matthias Becher, 19. Sylvia Ripper, 20. Hubert Häusl, 21. Jana Ripperger, 22. Bernhard Hrodek, 23. Martha Häusl, 24. Tobias Kuch. je

Evelin Altenbeck hatte ihren vormaligen Spitzenplatz an Verena Kuch abgegeben und kandidiert nun auf Platz drei. Die selbständige Hebamme gehört zum Urgestein der Moosburger Grünen, ist seit 33 Jahren dabei und seit 23 Jahren im Stadtrat, zu Beginn noch einzige grüne Vertreterin. Es habe nie ein jüngeres weibliches Stadtratsmitglied gegeben, sagte sie und freute sich über die vielen jungen Bewerberinnen jetzt. Ihr Steckenpferd sei die Stadtentwicklung, Moosburg müsse auch für die nachfolgenden Generationen grün und lebenswert bleiben.

Bürgermeisterkandidat Michael Stanglmaier will Wohnraum schaffen und ein Hallenbad bauen

Alfred "Tscharlie" Wagner auf Platz vier nannte Bauen, Stadtentwicklung, Verkehr und Finanzen als seine Arbeitsschwerpunkte. Eine schöne Innenstadt als Treffpunkt für alle Bewohner und als Ort des Miteinanders sind ihm besondere Anliegen. Mit Nathalie von Pressentin auf Platz fünf kandidiert der erste Stadtratsneuling. Sie hat viel Auslandserfahrung und arbeitet im Büro des Landrats. Einsetzen will sie sich vor allem für soziale und kulturelle Vielfalt und den Ausbau von Kinderbetreuungsplätzen.

Der erste Moosburger Landtagsabgeordnete Johannes Becher auf Platz sechs, Jurist und im Landtag zuständig für frühkindliche Bildung, Flughafen und kommunale Fragen sitzt seit zwölf Jahren im Stadtrat und sieht das ehrenamtliche Engagement der Moosburger als Voraussetzung des Gemeinwesens. Bei der Innenstadtsanierung dürfe nicht mehr, wie seit sechs Jahren schon, nur geredet, sondern müsse endlich gehandelt werden.

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