Kommunalwahl:Eine junge Liste für Moosburg

Fresh-Liste Moosburg Kommunalwahl 2020, im Hintergrund zwei der drei Initiatoren:  Julian Grübl (r.) und Benedict Gruber. Der Dritte im Bunde: Thomas Wittmann

Die "Fresh"-Liste will im Moosburger Stadtrat mit neuen Ideen und einer anderen Herangehensweise Politik machen. Im Hintergrund zwei der drei Initiatoren: Julian Grübl (r.) und Benedict Gruber. Der dritte Gründer ist Thomas Wittmann.

(Foto: Lukas Huber)

Auch die neu gegründete Gruppe "Fresh" möchte in den Stadtrat einziehen, braucht aber noch Unterstützer-Unterschriften.

Von Luise Hoppe, Moosburg

Neben den bereits bekannten Parteien und Listen für den Stadtrat mischt nun eine ganz neue Gruppe mit: "Fresh" nennt sich die Liste, die künftig im Moosburger Stadtrat mit neuen Ideen und einer anderen Herangehensweise Politik machen will. Am Sonntagnachmittag trafen sich knapp 30 junge Moosburger im Hirschwirt, um die Gruppe "Fresh" zu gründen, eine Kandidatenliste aufzustellen und ein Themenprofil zu entwickeln.

Die Idee einer solchen Gruppe gebe es schon länger, sagte Mitinitiator Julian Grübl. Zusammen mit Benedict Gruber und Thomas Wittmann habe er Ende des vergangenen Jahres den Entschluss gefasst, das Vorhaben in die Tat umzusetzen. Die drei, so Julian Grübl, wollen aber keinesfalls die Führung für die Gruppe beanspruchen: "Wir alle gewinnen zusammen und verlieren zusammen", sagte er.

Kandidatenliste

1./2. Thomas Wittmann, 3./4. Michael Spanfelner, 5./6. Thomas Lohmaier, 7./8. Marco Frey, 9./10. Julian Grübl, 11./12. Benedict Gruber, 13./14. Julia Neumayr, 15./16. Farina Rittirsch, 17./18. Michael Hobmaier, 19. Sarah Schierenberg, 20. Jakob Berger, 21. Pascal Eder, 22. Michael Lorentschk, 23. Felix Bayerköhler, 24. Patrick Schweitzer.

Anmerkung: Die Gruppierung hat im Nachhinein eine andere Sortierung der Listenplätze übermittelt. Die Änderungen sind online eingefügt.

luho

Mit der Veranstaltung am Sonntag sei er persönlich "sehr zufrieden". Positiv überrascht sei er vor allem von den vielen Personen, die sich eingebracht haben, sowie von der Kandidatenliste: Nach anfänglichem Zögern teilen sich nun 15 Bewerberinnen und Bewerber die 24 Listenplätze. Auch mit der Vielfalt der Themen zeigte sich Grübl zufrieden. Die Initiatoren hatten für das Gründungstreffen bewusst keine Schwerpunkte vorgegeben, um alles "basisdemokratisch" zu entscheiden, wie er erklärte. Am Sonntag kristallisierten sich dann einige Themen heraus, darunter eine Verkehrsberuhigung, die Aufwertung der Innenstadt sowie ein "Online-Rathaus".

Die Gruppe fordert kleinere, dafür regelmäßig fahrende Busse

Besonders heraus sticht dabei für Julian Grübl die Verbesserung des öffentlichen Nahverkehrs. Hier wollen die jungen Politiker sich am "Freisinger Modell" orientieren und eher mit kleineren, regelmäßig fahrenden Bussen statt mit großen, meist wenig gefüllten zu arbeiten. Auch der Einsatz von Elektromobilität und Wasserstofftechnik sei hier denkbar. Es gebe natürlich auch Themen, die sich mit denen bereits bestehender Parteien überschneiden, sagte Grübl. Das könne und solle aber auch gar nicht vermieden werden. Er verstehe die neue Liste nicht als Konkurrenz, sondern vielmehr als "Bereicherung". Für ihn sei es wichtig, "dass sich auch mal junge Leute zur Wahl stellen". Außerdem hoffe er, dass sich die Parteien das ein oder andere von ihnen abschauen werden. Dass die neu gegründete Gruppe als Verein in den Wahlkampf gehe, betrachtet er als Chance. "Wir können mit einem leeren Blatt Papier beginnen, ohne Altlasten, Strukturen und den Wasserkopf, den so manche Parteien mit sich herumtragen".

Nach dem Gründungstreffen am Sonntag ist auch der zweite Schritt in Richtung Stadtrat getan: Am Montag wurde der Antrag im Rathaus von Listenführer Thomas Wittmann und Listenkandidat Benedict Gruber eingereicht und "anstandslos angenommen". Seit Montagnachmittag liegt nun eine Liste im Rathaus aus, auf der bis zum 3. Februar 180 Unterstützer für "Fresh" unterschreiben müssen, damit die Liste zugelassen wird. Dass die Unterstützer aktiv ins Rathaus gehen müssen, um zu unterschreiben, sei eine kleine Hürde, so Grübl. Trotzdem gab er sich zuversichtlich, was die 180 Unterschriften angeht.

Die ersten Reaktionen seien durchweg positiv und er habe den Eindruck, dass die Initiative in Moosburg gut angenommen werde. Die neu gegründete Gruppe verstehe sich als "Plattform, die jungen Menschen ein offenes Ohr schenkt", betonte der junge Politiker. Dafür sei ein wöchentlicher Stammtisch zur Weiterentwicklung der Schwerpunkte geplant. "Wir wollen ein Anker für junge Menschen in Moosburg sein"

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