Süddeutsche Zeitung

Kommunalwahl in Moosburg:Freie Wähler: Wahlkampfauftakt in gelöster Stimmung

Die Innenstadtgestaltung steht beim Moosburger FW-Bürgermeisterkandidaten Josef Dollinger ganz oben auf der Agenda, auch das fußgängerunfreundliche Kopfsteinpflaster würde er gerne austauschen lassen.

Von Karlheinz Jessensky, Moosburg

Eigentlich läuft der Wahlkampf bereits seit einigen Wochen. Die Stadtratskandidaten sind nominiert und auch die Bewerber für den Chefsessel im Rathaus. Aus alter Übung braucht es aber trotzdem einen offiziellen Wahlkampfauftakt. Die Freien Wähler (FW) brachten den ihren nun in den Rosenhoflichtspielen über die Bühne, wo Hausherr Josef Dollinger die Regie vor kurzem an seine Tochter Verena übergeben hat, um sich ganz frei zu machen für die künftige Aufgabe, die er anstrebt: als Bürgermeister der Stadt Moosburg.

Kriegerisch allerdings ging es bei dieser Wahlkampfveranstaltung nicht zu. Bei einem Sektempfang lockerte sich die ohnehin gute Stimmung noch weiter auf. Auch die vier Damen von Auf d'Sait'n trugen mit deftiger Wirtshausmusik und noch deftigeren Stanzln das ihre dazu bei. Nach der ersten Vorstellungsrunde durch den FW-Landratskandidaten Helmut Petz gaben die 24 Stadtratsbewerberinnen und -bewerber ihre Visitenkarten ab. Gemein ist ihnen allen die Sorge um ihre Heimatstadt Moosburg, das Bemühen, "für alle" da zu sein, wie FW-Vorsitzender Reinhard Lauterbach in seiner Begrüßung sagte.

Das Motto von Helmut Petz: "Reden S' mit de Leut"

Petz ist derzeit noch Richter am Bundesverwaltungsgericht. Das Landratsamt Freising, in dem er Chef werden möchte, ist ihm bereits aus einer vorangegangenen Tätigkeit als Leiter des Bauamts wohl bekannt. Seine Maxime hat er vom damaligen Landrat Manfred Pointner eingeimpft bekommen, wie er sagte: "Reden S' mit de Leut". Schwerpunkte seiner Landratsarbeit sollen die Orts- und Siedlungsentwicklung sein, bezahlbarer Wohnraum für die Landkreisbürger und eine bürgernahe Verwaltung. Im Rathaus in Moosburg will Josef Dollinger, Unternehmer und Allrounder, der Garant für diese Linie sein.

Ehe Dollinger eine Präsentation mit Bildern aus seinem Leben und mit seinen politischen Ansprüchen zeigte, gab es Gratis-Weißwürste für alle Anwesenden und für die vier Sängerinnen eine unerwartete Mass Bier. Dollinger, Jahrgang 1959, ist neben seiner unternehmerischen Arbeit als Kino- und Gaststättenchef auch Heilpraktiker nach der Traditionellen Chinesischen Medizin, Mitglied in mehr als 20 Vereinen, seit 23 Jahren vorweihnachtlicher Nikolaus, er ist mehr als 40 Jahre bei der Feuerwehr, Stadtratsmitglied seit 2002 und Zweiter Bürgermeister seit 2014.

In letzterer Eigenschaft zählt er zu den herausragenden O'zapfern, die das mit einem einzigen Schlag schaffen. Als Arbeitsschwerpunkte nannte Dollinger die Innenstadtgestaltung und dort auch den Ersatz des fußgängerunfreundlichen Kopfsteinpflasters. Die Verkehrsberuhigung am Moosburger Stadtplatz und die zügige Umsetzung der Stadtratsbeschlüsse zum Plan gehören für ihn dazu. Eine mögliche Aufstockung des bisherigen Stadtcafés müsse mit Blick aufs Stadtbild gut überlegt werden, sagte Dollinger, das geplante Hallenbad sollte zügig Wirklichkeit werden und am Bahnhof eine Fußgänger-Unterführung zum Westen entstehen. Weitere Programmpunkte: ein Kinderhaus in den Amperauen, die Mittagsbetreuung an der Grundschule-Süd, eine Mensa für die Mittelschule und Sozialwohnungen in den Amperauen.

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SZ vom 21.01.2020/nta
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