„Du bist Facharzt für Pädiatrie? Brauchst du eine Veränderung? Komm nach Moosburg an der Isar – wir brauchen dich!“ Mit diesen und ähnlichen Botschaften, verpackt in kurze Videos, sucht der Moosburger Kinder- und Jugendarzt Olaf Vorbeck derzeit auf Facebook nach einem Nachfolger oder einer Nachfolgerin für seine Praxis.
Darauf machte im Stadtrat jüngst auch Verena Beibl (Grüne) aufmerksam. Dem Vernehmen nach wolle Vorbeck Ende des Jahres seine Praxis aufgeben und Beibl fragte bei Bürgermeister Josef Dollinger (FW) nach, ob die Stadt denn nicht bei der Suche behilflich sein könne. Denn offenbar gestaltet sich diese derzeit sehr schwierig.
Beibl ist ein wenig in Sorge, denn sollte sich kein Nachfolger finden, könnte es für Moosburger Eltern eng werden mit der fachärztlichen Versorgung ihrer Kinder. In den Städten in der Umgebung, Erding, Freising oder Landshut, „haben die Kinderärzte nämlich teilweise schon Aufnahmestopp“, wusste Beibl, selbst junge Mutter, zu berichten.
Er kenne die Lage, „das ist sehr bedauerlich, aber wir sind dran“, sagte der Bürgermeister. „Herr Vorbeck und seine Frau waren vor einem halben Jahr bei mir und haben gesagt, dass sie aus der Praxis aussteigen wollen“, sagte Dollinger. Vor einer Woche habe er eine Mail erhalten, „dass die Suche nach einem Nachfolger noch nicht erfolgreich war“. Es habe schon Gespräche mit einem Arzt gegeben, „der in Moosburg eine zweite Praxis aufmachen wollte, aber das hat sich leider zerschlagen“, so der Bürgermeister.
Die Stadt, versicherte Dollinger, werde „auf alle Fälle versuchen, ihn weiter zu unterstützen“. In welcher Form genau, ob mit einer Öffentlichkeitskampagne oder dergleichen, konnte der Bürgermeister in der Sitzung noch nicht sagen. Zunächst wolle er die Sache „mit Herrn Vorbeck absprechen“.