Moosburger Gymnasium:Professionelles Sportprogramm per Video

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Sport per Distanzunterricht: Das ist am Moosburger Karl-Ritter-von-Frisch-Gymnasium seit Kurzem möglich (Symbolbild). (Foto: Kenzo Tribouillard/AFP)

Das Karl-Ritter-von-Frisch-Gymnasiums bietet seinen Schülerinnen und Schülern ein neues "Lockdown-Sport-Konzept".

Von Alexander Kappen, Moosburg

Der Lockdown hat den Schulalltag, wie viele andere Bereiche des täglichen Lebens, völlig auf den Kopf gestellt. Während in anderen Fächern zumindest digital - mit Arbeitsaufträgen oder Videokonferenzen - unterrichtet wird, findet Sportunterricht in vielen Fällen überhaupt nicht statt. Doch am Moosburger Karl-Ritter-von-Frisch-Gymnasium hat man nun Abhilfe geschaffen. Mit dem neuen "Lockdown-Sport-Konzept", das am vergangenen Montag gestartet wurde, hat die Fachschaft Sport in der Plattform movementbreak.de "neben unseren eigenen schulinternen Bewegungsangeboten auch einen professionellen Partner im Bereich Fitness und Gesundheit" ins Boot geholt, wie auf der Schul-Homepage zu lesen ist.

Hinter movementbreak.de steckt das Moosburger Reha- und Fitness-Studio Vitago, das auf der Plattform sein Online-Programm anbietet. Rainer Zistl, zusammen mit Johannes Oberhofer Geschäftsführer des Vitago, ist auch Sportlehrer am Karl-Ritter-von-Frisch-Gymnasium. "Über ihn ist der Kontakt zustande gekommen", sagt Schulleiterin Claudia Theumer. Das "großartige Angebot", für die Schülerinnen und Schüler einen kostenlosen Account zu erhalten, "haben wir gerne angenommen".

Schulleiterin Claudia Theumer freut sich über das Angebot. (Foto: M. Handrek-Rehle)

Bereits während des ersten Lockdowns im Frühjahr 2020 hatte das Moosburger Gymnasium ein Bewegungsprogramm, wenngleich ein eher spielerisches. Beim "Karl-Ritter-von-Frisch-Masters" galt es zum Beispiel, mit Klopapierrollen zu jonglieren oder Papierkügelchen in einen Abfalleimer zu werfen. Als die Schulen nun erneut geschlossen wurden, "haben wir uns überlegt, welchen Beitrag die Fachschaft Sport diesmal leisten kann, wir wollten was Neues machen", sagt die Schulleiterin. So gibt es nun einerseits Kurse auf der Lernplattform Mebis, die jeweils auf die Unter-, Mittel- oder Oberstufe zugeschnitten sind. Dazu zählen etwa ein Fitnessprogramm mit dem Ex-Skiprofi Felix Neureuther, "Handball für Zuhause" mit dem Weltmeister von 2007, Dominik Klein, oder ein Jonglierkurs, in dem - falls keine Äpfel oder Bälle zur Hand sind - auch die bereits erprobten Klopapierrollen wieder zum Einsatz kommen.

Schüler haben teilweise selbst um Sportunterricht gebeten

Das Sahnestück des neuen Sportprogramms ist aber der Zugang zur Plattform movementbreak.de. "Der Vorteil ist, dass wir hier eine ganze Reihe professioneller Videos und insgesamt eine große Vielfalt haben", sagt Claudia Theumer. "Das sind kurze Einheiten von zehn Minuten für daheim, und es ist so ausgelegt, dass das auch ohne viel Platz und irgendwelche Geräte geht", erläutert die Schulleiterin.

Die Fachschaft Sport will "die Schülerinnen und Schüler auch dahingehend unterstützen, dass sie trotz der vielen digitalen Arbeit Zeit für ein bisschen Bewegung und Sport haben. Dann ist auch der Kopf wieder frei, der Geist entspannter und die innere Ruhe größer", heißt es in der schriftlichen Beschreibung des neuen Sportkonzepts, "das seinesgleichen sucht".

Die täglichen "Movement-Breaks", die es von montags bis freitags um 10.15 Uhr live gibt oder rund um die Uhr und sieben Tage die Woche auf Abruf, sind laut der Plattform-Betreiber "ideal für daheim und für Schule auf Distanz im Homeoffice". Im Angebot sind auch kurze Workouts oder Yoga mit dem Slackline-Profi und Yogalehrer Lukas Irmler.

Sportunterricht per Videochat mit den Lehrern gibt es am Moosburger Gymnasium übrigens auch. Einige Schüler oder zum Teil ganze Klassen hätten von sich aus darum gebeten, berichtet die Schulleiterin. Angeboten wird dieses Freiwilligen-Programm am Nachmittag, um wegen der begrenzten Internetleitungskapazität nicht den übrigen Videounterricht am Vormittag zu belasten. Aber nicht alle Schüler können dem Video-Sportunterricht was abgewinnen "und sagen, dass sie schon genügend andere Videokonferenzen haben", so Theumer: "Die Bedürfnisse der Schüler sind ganz unterschiedlich, wir sind da flexibel."

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