Moosburger Haushalt:Bitte nicht übertreiben

Moosburgs Bürgermeister Josef Dollinger und Kämmerer Martin Krumbucher machen sich Sorgen um die Stadtfinanzen. Bei Zuschussanträgen bitten sie darum um Zurückhaltung.

Von Alexander Kappen, Moosburg

Kommenden Montag stehen für die Sitzung des Moosburger Stadtrats diverse Zuschussgesuche oder sonstige Anträge mit Folgekosten für die Kommune auf der Tagesordnung. Daher appellierten Kämmerer Martin Krumbucher und Bürgermeister Josef Dollinger (FW) diese Woche am dritten Tag der Haushaltsberatungen für 2023 im Finanzausschuss noch einmal an alle Beteiligten, es mit Anträgen nicht zu übertreiben. Gerade mit Blick auf die Kredite, die man im kommenden Jahr aufnehmen muss, um alle geplanten Investitionen stemmen zu können. "Ich bitte, das bei allen Anträgen und freiwilligen Leistungen zu bedenken", sagte Bürgermeister Josef Dollinger (FW), "ein Privatmensch nimmt ja auch keinen Kredit auf, um dann spenden zu können".

Man plane kommendes Jahr mit einer Rücklagenentnahme von mehr als fünf Millionen Euro "obwohl wir mit Schlüsselzuweisungen rechnen können und mit einer Gewerbe- und Einkommensteuer in einer Höhe rechnen, die wir noch nie hatten", sagte der Kämmerer. "Trotzdem bleibt im Verwaltungshaushalt nichts übrig, bitte beachten Sie das bei Ihren Anträgen." Von den geplanten 16 Millionen Euro Kreditaufnahmen "kommen wir nicht runter", betonte Krumbucher und verwies auf das Landratsamt, das da genau hinschaue: "Dort sagen sie, so eine Kreditaufnahme können wir nicht jedes Jahr machen."

Bürgermeister Dollinger ist ein wenig mulmig zumute bezüglich der optimistischen Erwartungen beiden Steuereinnahmen, die auf Aussagen de Städte- und Gemeindetags empfohlen worden seien. "Bei erwarteten zwölf Millionen Euro Gewerbesteuer habe ich schon ein bisserl Bauchweh - es kann genauso gut sein, dass es wieder eine Delle gibt." Sorge bereitet ihm auch der Verwaltungshaushalt, "bei dem wir eine, wenn nicht zwei Millionen in den Miesen stehen, wenn man bedenkt, dass wir eigentlich 1,5 Millionen Euro an den Vermögenshaushalt zuführen müssten". Stattdessen fließe nicht wenig Geld in die umgekehrte Richtung.

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