Moosburg:Happy End für Biber Flori

Das vor einem Jahr schwer verletzt aufgefundene Tier hat im Innsbrucker Alpenzoo eine neue Heimat gefunden

Gudrun Regelein

Happy End für Flori: Die Geschichte mit dem kleinen Biber, der im vergangenen Sommer von Passanten schwer verletzt an der Moosach gefunden wurde, hat ein gutes Ende genommen. Am Freitag bezog der Biber sein neues Zuhause im Alpenzoo Innsbruck - dort hat er ein riesiges Außengehege mit Schwimmteich und soll demnächst eine neue Biberfamilie begründen. "Ich freue mich einfach riesig, dass er nun endlich artgerecht leben kann", sagt seine Ziehmutter Regina Beibl überglücklich.

Die Naturschutzwächterin wurde im vergangenen Sommer von der Feuerwehr alarmiert, die sich zunächst um das von einem Hund attackierte Biberbaby gekümmert hatte. Beibl nahm den Biber mit zu sich nach Hause und pflegte ihn viele Wochen aufopferungsvoll. Schon damals, im vergangenen Sommer, sagte sie bei einem Besuch der SZ, dass sie - sobald sie Flori wieder aufgepäppelt habe - einen geeigneten Lebensraum für ihn suchen würde. Denn zurück in die Natur könne er nicht mehr, dort würde er nicht überleben, dafür sei er zu zutraulich. Optimal wäre es, wenn er irgendwann mit einem anderen Biber zusammenleben könnte, erklärte sie damals.

Im Herbst, als klar war, dass er überleben würde und endgültig über den Berg war, stellte Regina Beibl ihm ein großes Freigehege im Garten auf - dort baute sich Flori aus Stroh eine etwa 1,20 Meter hohe Burg, in der er auch überwinterte. "Das hat er großartig gemacht", sagt seine Ziehmutter.

Anfang Februar vermittelte dann Gerhard Schwab, der Biberberater Südbayern, einen ersten Kontakt zum Innsbrucker Alpenzoo. Denn Schwab hatte erfahren, dass der Zoo Nachfolger für seine kanadische Biberfamilie suchte, die aus Altersgründen ausgestorben war. Die Innsbrucker wollten am liebsten einheimische Tiere, am besten handaufgezogene. Flori war der geeignete Kandidat. Als die notwendigen Papiere und das veterinärärztliche Zeugnis fertig waren, brachte Beibl den Biber in den Alpenzoo.

Die erste Nacht schlief Flori in einer künstlichen Burg, durfte dann am nächsten Tag gleich in sein Freigehege und endlich, das erste Mal in seinem Leben, schwimmen. "Erst ging er einige Male unter, bis er zu ein paar Trainingseinheiten in flacheres Wasser gebracht wurde", erzählt seine Ziehmutter. Zunächst soll er sich nun langsam in seinem neuen Zuhause eingewöhnen, danach wird ihm eine Biberdame zugeführt, auch sie wurde handaufgezogen. "Ich freue mich so sehr, dass er nicht mehr alleine sein muss. Er hat mir immer sehr leid getan", sagt Beibl. Besuchen wird sie Flori aber noch oft - auch wenn sie weiß, dass er im Alpenzoo in seinem neuen Revier mit allem versorgt wird, um ein glückliches Biberleben zu führen

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