Moosburger Hallenbad:Eröffnung im kommenden Herbst noch fraglich

Moosburger Hallenbad: Das Gebäude des neuen Moosburger Hallenbads soll in Teilen - etwa im Eingangs- und Kassenbereich - auch für das Freibad genutzt werden.

Das Gebäude des neuen Moosburger Hallenbads soll in Teilen - etwa im Eingangs- und Kassenbereich - auch für das Freibad genutzt werden.

(Foto: Marco Einfeldt)

Wegen Problemen mit dem Estrich ist der Neubau entgegen der Planungen im vergangenen Jahr nicht fertig geworden. Ob das Hallenbad in der Saison 2023/24 genutzt werden kann, ist noch ungewiss. Derzeit laufen Gutachten.

Von Alexander Kappen, Moosburg

Ob das neue Moosburger Hallenbad im Herbst eröffnet werden könne, sei fraglich: "Es ist nicht sicher, dass es bis dahin fertig ist", sagte Bürgermeister Josef Dollinger (FW). Das war im Juni 2022.

Das Hallenbad, das derzeit auf dem Freibadgelände in der Bonau errichtet wird, wurde bekanntlich bis zum Herbst 2022 nicht fertig. Die geplante Eröffnung musste um ein Jahr verschoben werden. In der momentan laufenden Wintersaison wird einmal mehr die Jahrzehnte alte Kleinschwimmhalle im Stadthallengebäude an der Breitenbergstraße genutzt. Als Gerd Beubl (SPD) sich am Montagabend, als der Bauausschuss des Stadtrats tagte, nach dem aktuellen Stand beim Hallenbadneubau erkundigte, hätte der Bürgermeister eigentlich seine Worte von vor einem halben Jahr mehr oder weniger eins zu eins wiederholen können. "Wenn es gut läuft, werden wir zum Herbst fertig, wenn es schlecht läuft, werden wir nicht fertig, das kann niemand sagen", antwortet er auf Beubls Anfrage - und wirkte verständlicherweise alles andere als glücklich dabei.

Beubl hatte das Thema angeschnitten, weil es jüngst in der Sitzung des Rechnungsprüfungsausschusses zur Sprache gekommen sei, wie er sagte. Er habe den Eindruck, der Stadtrat sei überhaupt nicht mehr im Bilde, wie aktuell der Stand der Dinge sei. "Wenn man da vorbei geht, ist totaler Stillstand, da wird nichts gearbeitet", sagte der SPD-Stadtrat, "und ich höre, dass vom Stadtrat beschlossene Ausschreibungen schon ihre Gültigkeit verloren haben". Beubl bat um eine umfassende Auskunft der Verwaltung über den aktuellen Sachstand in der Stadtratssitzung am 30. Januar.

Moosburger Hallenbad: Bis das Becken des neuen Moosburger Hallenbads mit Wasser gefüllt werden kann, dauert es wohl noch ein bisschen. Es gibt Streit um die Qualität des Estrichs, weshalb nun ein Gutachten erstellt wird.

Bis das Becken des neuen Moosburger Hallenbads mit Wasser gefüllt werden kann, dauert es wohl noch ein bisschen. Es gibt Streit um die Qualität des Estrichs, weshalb nun ein Gutachten erstellt wird.

(Foto: Marco Einfeldt)

Der Bürgermeister griff das Thema jedoch gleich direkt aus dem Stand auf, denn so viel Neues gebe es gar nicht zu berichteten, meinte er. Dass auf der Baustelle Stillstand herrsche, müsse er zurückweisen, so Dollinger: "Die Elektriker arbeiten momentan da draußen." Und das Problem, an dem nach wie vor alles hänge, sei dem Stadtrat eigentlich hinlänglich bekannt, so seine Auffassung. "Es ist ein Estrich mit sieben Prozent Gefälle eingebaut worden, der darf aber maximal drei Prozent haben", erläuterte der Bürgermeister. "Auch die Qualität des Estrichs ist in Frage gestellt worden, dazu laufen Gutachten." Im Falle einer Sanierung des Estrichs "müsste neu ausgeschrieben werden".

Beubl erwartet "exorbitante Kostensteigerung" bei einer Neuausschreibung des Gewerks

Er hoffe, so Dollinger, "dass wir eine gute Firma bekommen - aber wenn wir wieder in die andere Kiste greifen, wie es uns schon einmal passiert ist, dann wird es vielleicht nichts mit der Eröffnung im Herbst". Eine zeitliche Prognose wollte er angesichts der unsicheren Lage lieber nicht treffen. Klar sei jedoch, dass in dem neuen Gebäude die Räume für das Freibad zu Beginn der Freiluftsaison im Frühjahr noch nicht genutzt werden können. Das betrifft neben den Kassen auch den Kiosk und die Umkleiden. Daher wird man zunächst weiter auf die aus den Vorjahren bekannte Containerlösung setzen müssen. "Ich hoffe, dass die Räume für das Freibad dann zumindest im Laufe des Sommers fertig werden", sagte der Bürgermeister.

Gerd Beubl sorgt sich unterdessen um die finanziellen Auswirkungen: "Wir sollten prüfen, ob wir Regressansprüche stellen können." Mitte vergangenen Jahres war bereits von Kosten in Höhe von 13,8 Millionen Euro die Rede. "Und wenn wir jetzt neu ausschreiben, müssen wir mit einer exorbitanten Baukostensteigerung rechnen." Der Bürgermister hielt dagegen: "Vom Estrich haben wir gewaltigen Summen noch gar nicht gezahlt." Dieses Geld zumindest ist schon mal nicht verloren.

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