Die wichtigste Botschaft schickte Bürgermeister Josef Dollinger (FW) gleich vorne weg: „Ich habe immer noch den 18. Dezember als Eröffnungstermin in der Pipeline, das Wasser im großen Becken ist bereits drin.“ Nach mehrjähriger Verzögerung, die vor allem Baumängeln am Estrich geschuldet war, wird das neue Moosburger Hallenbad am Freibad-Gelände in der Bonau kurz vor Weihnachten also endlich seinen Betrieb aufnehmen.
Auch die Rahmenbedingungen sind jetzt klar. Der Stadtrat legte in seiner jüngsten Sitzung Eintrittspreise und Öffnungszeiten fest. Und auch wenn der im Gremium geäußerte Wunsch nach Öffnungszeiten am späten Abend zunächst nicht erfüllt werden kann, wird es für alle Schwimmfreunde im kommenden Winter reichlich Gelegenheit geben, in der neuen Halle ihre Bahnen zu ziehen.
In den Weihnachtsferien wolle man das neue Bad vom 26. Dezember an durchgehend geöffnet lassen, kündigte der Bürgermeister an. Die regulären Öffnungszeiten sehen dann vor, dass der Montag den Schulen (vormittags) und Vereinen (nachmittags) vorbehalten bleiben soll. Für den allgemeinen Badebetrieb ist die Schwimmhalle an diesem Wochentag geschlossen. Dienstags und freitags ist das Bad von sieben bis 20 Uhr geöffnet. Mittwochs und donnerstags sind vormittags nur die Schulen an der Reihe, von 14.30 bis 20 Uhr kann dann auch die Allgemeinheit schwimmen gehen. An Samstagen und Sonntagen geht der Betrieb jeweils von neun bis 18 Uhr.
In den Zeiten, die nicht explizit für Schulen und Vereine reserviert sind, ist aufgrund der Größe des Bades mit seinen fünf Bahnen auch ein paralleler Betrieb möglich. Das heißt, dass in einem Teil die Öffentlichkeit schwimmen und in einem anderen zeitgleich etwa Schwimmkurse oder Vereinstraining stattfinden können.
Sportreferentin Verena Beibl (Grüne) verwies auf die Öffnungszeiten der Nachbarstädte Freising, Erding und Landshut, wo man abends bis 21 oder 22 Uhr schwimmen kann. Für Berufstätige sei ein Betriebsschluss „um 20 Uhr zu früh“, so Beibl. Ihre Fraktion wünsche sich an zwei Tagen eine verlängerte Öffnungszeit bis 21 Uhr. Zudem monierte sie, dass mit den Vereinen – Wasserwacht, RGSV und SGM – nicht gesprochen worden sei, bevor man den Montagnachmittag für sie reserviert habe. „Man hätte klären sollen, ob sie das Hallenbad da überhaupt nutzen können, nicht, dass wir da einfach was entscheiden.“
Betriebsleiter Slava Zinitch konnte diesen Vorwurf in der Sitzung entkräften. Er habe mit den drei Vereinen bereits ausgemacht, „dass wir uns nach dieser Stadtratssitzung zusammensetzen und das besprechen“. Er verwies noch einmal auf die Möglichkeit, auch an anderen Tagen den Vereinen Teile des Beckens parallel zum öffentlichen Betrieb zur Verfügung zu stellen.
Der Betriebsleiter bittet um etwas Geduld
Was die längeren Öffnungszeiten am Abend anbelangt, führte Zinitch die begrenzte Zahl an Mitarbeitern an und bat um etwas Geduld. „Ich bin auch Sportler und würde das Bad gerne bis 21 oder 22 Uhr öffnen – aber es scheitert am Personal.“ Die Schichtpläne zu gestalten, sei eine Mammutaufgabe und jetzt habe man für den Anfang bereits Dienstpläne erstellt, mit denen man über die Runden komme. Aber zusätzliche Zeiten zu stemmen, ist nach Angaben des Betriebsleiters derzeit nicht möglich.
Zu bedenken sei, dass das Personal für Vor- und Nacharbeiten bereits eine Stunde vor Öffnung des Hallenbads und mindestens noch eine Stunde nach der Schließung im Einsatz sei. „Das Bad ist sehr betreuungsintensiv und für uns alle ist das eine neue Aufgabe“, warb Zinitch um Verständnis.
Die Öffnungszeiten sind nicht in Stein gemeißelt
Unterstützung erhielt er von Martin Pschorr (SDP) und Manfred Tristl (CSU). Die Nutzer des Bades müssten sich eben mal nach den derzeit vorgegebenen Öffnungszeiten richten, so Pschorr: „Wenn wir wollen, dass jeder zum Schwimmen gehen kann, wann er will, dann müssen wir es 24 Stunden auflassen.“ Warum solle man sich „jetzt das wünschen und das wünschen und das wünschen, wenn wir das Personal einfach nicht haben?“, fragte Tristl und ergänzte: „Die Öffnungszeiten sind ja nicht in Stein gemeißelt.“ Auf Vorschlag von Johannes Becher (Grüne) wurde als Kompromiss in den Beschluss aufgenommen, dass die Verwaltung eine spätere Öffnungszeit am Abend prüfen soll.
Bei den Eintrittspreisen einigte man sich darauf, überall 50 Cent im Vergleich zu den Gebühren des Freibads draufzuschlagen. Das heißt, Erwachsene zahlen 4,50 Euro, das ermäßigte Ticket kostet 3,50 Euro. Kinder bis einschließlich fünf Jahren sind frei, Sechs- bis 16-Jährige zahlen drei Euro. Die kleine Familienkarte für einen Erwachsenen und eigene Kinder bis 16 Jahre kostet sieben Euro, die große für zwei Erwachsene und eigene Kinder elf Euro. Die Zwölferkarten sind für 45 Euro (Erwachsene), 35 Euro (ermäßigt) und 30 Euro (Sechs- bis 16-Jährige) zu haben.