Versammlung der Moosburger Grünen:Klare Kante gegen Rechts

Lesezeit: 2 min

Verena Kuch und Alfred Wagner sind in der Jahreshauptversammlung einstimmig als Sprecher-Duo der Moosburger Grünen bestätigt worden. (Foto: Marco Einfeldt)

Landtagsabgeordneter Johannes Becher will bei den Kommunalwahlen wieder für Stadt-und Kreistag kandidieren

Von Alexander Kappen, Moosburg

Als Moosburger Bürgermeisterkandidat halte er Michael Stanglmaier "als den Fähigsten überhaupt", sagte Landratskandidat Robert Wäger am Donnerstagabend auf der Jahreshauptversammlung der Moosburger Grünen im Gasthof "Zur Länd". Ortsverbandssprecherin Verena Kuch bezeichnete ihn als "sehr kompetenten Kandidaten". Und der Moosburger Landtagsabgeordnete, Stadt- und Kreisrat Johannes Becher hatte ein "sehr, sehr gutes Gefühl, dass es nach der Wahl deutlich mehr grüne Bürgermeister in Bayern gibt - und mein Gefühl sagt mir auch, dass einer davon in Moosburg sitzt".

Nach all den Vorschusslorbeeren gab es für Stanglmaier, der am 24. September offiziell nominiert werden soll, aber gleich den ersten Dämpfer. Bei der Wahl des neuen Vorstands scheiterte der Dritte Bürgermeister und Grünen-Fraktionschef im Stadtrat beim Versuch, einen von drei Beisitzerposten zu ergattern. Diese gingen an Helga Brandstetter, Manfred Weinhöpl und Tobias Kuch. Die beiden Ortssprecher Verena Kuch und Alfred Wagner wurden von den 18 anwesenden Mitgliedern ebenso einstimmig im Amt bestätigt wie Kassierein Sylvia Ripper. Kassenprüferin bleibt Angelika Werner-Ripperger.

Rober Wäger skizzierte kurz die Schwerpunkte für den Wahlkampf auf Kreisebene: Verkehrswende, Energiewende und Kampf gegen die Wohnungsnot. Dazu widme man sich noch "all den sozialen Themen, die uns im Landkreis umtreiben". Die Moosburger Kreisrätin Alexandra Becher freute sich, mit 13 Sitzen die größte Grünen-Kreistagsfraktion in Bayern zu stellen. Daran, so ihr Wunsch, soll sich auch nach der Wahl im März nichts ändern.

Taten statt Worte

Johannes Becher nutzte seine Rede gleich mal, um ein leidenschaftliches Plädoyer für einen Klimaschutz mit Taten statt nur Worten zu halten und klare Kante gegen Rechts zu zeigen. Es könne nicht angehen, dass sich manche "offenbar auf bürgerkriegsähnliche Handlungen vorbereiten", sagte er mit Blick auf den jüngsten Waffenfund in Freising, der nicht ausschließbar einen rechten Hintergrund hat. "Wir müssen uns mit den Ursachen der Verrohung der Gesellschaft beschäftigen und grundsätzlich dem Rechtsruck in der Gesellschaft entgegenstellen", forderte er. In seiner Arbeit im Landtag hinterfrage er stets die Folgen von möglichen Entscheidungen auf die Kommunen. Insofern ist es konsequent, dass er im März wieder für Stadtrat und Kreistag kandidieren will, wie er ankündigte.

Im jüngsten Europawahlkampf habe man sich "schon mal für die Kommunalwahl aufgewärmt", sagte Verena Kuch. In zwei Workshops haben die Moosburger Grünen unter anderem "überlegt, welche Themen wir wie bespielen wollen". Reichlich Erfahrung aus dem Stadtrat kann der designierte Bürgermeisterkandidat Stanglmaier im Wahlkampf mit einbringen. Am Donnerstag pickte er sich ein paar Themen heraus, die in nächster Zeit noch eine wichtige Rolle spielen werden. Etwa der Neubau eines Hallenbads mit fünf Bahnen, der für ein Mittelzentrum wie Moosburg nötig sei und den sich die Stadt durch Grundstücksverkäufe im Baugebiet "Amperauen" leisten könne. Der Standort im Kassenbereich des Freibads sei jedoch "eine Fehlplanung". Als Leuchtturmprojekt bezeichnete er die Amperauen, wo fossile Energieträger genauso verboten seien wie in den Baugebieten in Aich und im Oberen Gereuth. Kritik gab's an der Gewerbegebiet-Erweiterung in Pfrombach, wo "fünf Hektar bestes Ackerland auf der grünen Wiese zubetoniert werden". Beim "Plan"-Umbau habe man dem Kompromiss mit 25 Parkplätzen zugestimmt, "damit endlich was weitergeht". Es gebe übrigens die Option, die Stellplätze später wieder zu reduzieren.

© SZ vom 27.07.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: