Moosburg:Die Welt ruft, Navis kommt

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Hilfsorganisation wappnet sich mit Dreitages-Übung für neue Einsätze

Ein "Einsatz" für 2017 steht bereits fest: Die Hilfsorganisation Navis plant eine möglichst realistische Übung auf einem Gelände bei Moosburg. Strom und Trinkwasser wird es dort bei Beginn der Einsatzübung nicht geben. Diese soll voraussichtlich drei Tage dauern und im Frühling oder Sommer stattfinden. "Dabei sollen unsere neuen Helfer angelernt werden", erklärte Vorsitzender Wolfgang Wagner beim traditionellen Jahrestreffen des Vereins: "Sie sollen von den 'alten Hasen' lernen, wie man das Feldhospital aufbaut und die Trinkwasseraufbereitungsanlage betreibt."

In welchem Katastrophengebiet die Kenntnisse als nächstes angewandt werden, lässt sich natürlich nicht vorhersagen. "Navis kommt, wenn die Welt ruft", stellte Wagner fest. Im vergangenen Jahr war Navis vom Mai bis Juli nach den schweren Überschwemmungen in Sri Lanka im Einsatz, wie Teamleiter Jürgen Arnold berichtete. Im Herbst folgte dann ein Kurzeinsatz nach dem Hurrikan "Matthew" auf Haiti: Navis schickte ein Fact Finding Team los, das aber feststellte, dass es keinen weiteren Bedarf an aufbereitetem Trinkwasser gab und auch das Feldhospital nicht gebraucht wurde. Deshalb wurde der Einsatz früher als gedacht wieder beendet. Kathrin Unger erzählte vom Navis-Schulprojekt Leogane auf Haiti. Die Hilfsorganisation bezahlt die Lehrer und kümmert sich darum, dass die Kinder ein warmes Mittagessen und Schulmaterialien erhalten.

"Ich werde in Moosburg immer wieder von Bürgern angesprochen, was wir für eine tolle Hilfsorganisation sind", erzählte Wolfgang Wagner, der sich bei allen Aktiven für Ihre Einsatzbereitschaft bedankte. Der Vorsitzende informierte auch über zahlreiche Spendenaktionen im Landkreis und darüber hinaus, mit denen Navis mittlerweile unterstützt werde.

Auch würden Jubilare an ihren "runden" Geburtstag oft auf Geschenke verzichten und lieber Geldspenden für Navis sammeln. "Sie wissen, dass hier das Geld gut aufgehoben ist", sagte Navis-Chef Wagner. Das belegte das Jahrestreffen, bei dem die Helfer und ihre Angehörigen ihr Essen selbst bezahlten - es gilt als Selbstverständlichkeit, dass dafür keine Spendengelder verwendet werden. Ein Navis-Mitglied brachte die Einstellung der ehrenamtlichen Helfer ganz einfach in einem Satz auf den Punkt: "Jeder schaut, wie er sich einbringen kann und bringt notfalls noch selbst Geld mit."

© SZ vom 18.01.2017 / sz - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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