Überparteilicher Zusammenschluss:Dialog und Miteinander statt Ausgrenzung und Hass

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Benedict Gruber, Barbara Bucksch, Ramona Rümelin, Lena Zehetbauer, Marisa Schulze, Gunnar Marcus (von links) haben das Bündnis Mosaik gegründet. (Foto: privat)

Das neue gegründete Bündnis Moosburger Mosaik möchte sich aktiv für Demokratie und Rechtsstaatlichkeit, für Vielfalt und solidarischen Zusammenhalt in der Gesellschaft engagieren.

Von Alexander Kappen, Moosburg

Polarisierung, Ausgrenzung und Hass prägen – diesseits und jenseits des Atlantiks, in der großen Politik genauso wie in kleinen Städten – zunehmend den politischen Diskurs. Die Mitglieder des kürzlich neu gegründeten Bündnisses Moosburger Mosaiks wollen dem „entschieden entgegentreten“, wie es im Leitbild des überparteilichen Zusammenschlusses heißt.

Die sechs Gründungsmitglieder Barbara Bucksch, Benedict Gruber, Gunnar Marcus, Ramona Rümelin, Marisa Schulze und Lena Zehetbauer nahmen das Grundgesetz, das heuer seinen 75. Geburtstag feiert und für „75 Jahre Demokratie, Grundrechte und Freiheit für alle“ stehe, als Anlass, sich extremistischen Strömungen, „die eine Gefahr für unsere Demokratie darstellen“, aktiv entgegenzustellen. 

„Ein Mosaik besteht aus vielen individuellen Einzelteilen, die in der Summe ihre Wirkung entfalten“, so verstehe das Bündnis „unsere Gesellschaft und ihr Moosburg an der Isar“, heißt es zur Namensgebung des Bündnisses in einer Pressemitteilung. Die Initiatoren rufen auf, „Gelegenheiten für Austausch und Dialog zu schaffen“ und ermutigen dazu, „sich für Menschlichkeit und Demokratie einzusetzen“. Alle Parteien, Vereine, Firmen, Institutionen, Organisationen und Einzelpersonen, die sich mit Herz und Verstand für ein friedliches Miteinander vor Ort engagieren möchten, seien herzlich eingeladen, sich anzuschließen. 

Die im Leitbild festgelegten Ideale von Mosaik sind Menschlichkeit und Würde, Vielfalt als Stärke, Demokratie und Rechtsstaatlichkeit sowie Zivilcourage und Solidarität. Jeder Mensch verdiene es, mit Achtung behandelt zu werden, kann man im Leitbild lesen. Das Bündnis lehne jede Form von Diskriminierung und Ausgrenzung ab. „Unterschiedliche Perspektiven und Lebensweisen bereichern unsere Gesellschaft. Wir schätzen und fördern diese Vielfalt“, heißt es weiter. Unsere Demokratie, die auf Respekt, Meinungsfreiheit und Mitbestimmung basiere, wolle man gegen Extremismus verteidigen. Und: „Wir stehen gemeinsam auf gegen Unrecht und Hass und unterstützen uns gegenseitig in unserem Engagement.“

Wer die Werte und Ziele aus dem Leitbild teile und eine Zustimmung per E-Mail an moosburgermosaik@outlook.com schicke, werde Teil des Moosburger Mosaiks, schreibt das Bündnis in seiner Mitteilung zu den Mitwirkungsmöglichkeiten. Optional seien eine öffentliche Listung auf den Online-Kanälen des Bündnisses – sprich der Webseite unter www.moosburgermosaik.de und dem Instagram-Kanal "Moosburger Mosaik" – sowie die Beteiligung an weiteren Aktionen.

„Lichterzeichen für Menschlichkeit und Demokratie“ am 9. November

An diesem Samstag, 9. November, startet das Bündnis mit einem „Lichterzeichen für Menschlichkeit und Demokratie“. Beginn ist um 17 Uhr am Josef-Furtmeier-Anger neben dem Moosburger Zehentstadel. 

Der 9. November ist ein in vielerlei Hinsicht bedeutendes Datum in der deutschen Geschichte. Auf diesen Tag fielen die Ausrufung der Räterepublik 1918, die Reichspogromnacht 1938 als schreckliches Beispiel für Hass und Ausgrenzung sowie der Fall der Berliner Mauer 1989, der für die Überwindung von Teilung und für demokratische Freiheitsrechte steht.

„Alle Interessierten aus Moosburg und Umgebung sind herzlich eingeladen, mit selbst mitgebrachten Kerzen und Laternen gemeinsam der Vergangenheit zu gedenken und ein klares Bekenntnis für demokratische Werte abzugeben“, schreibt Mosaik. Es brauche ein Miteinander statt Ausgrenzung und Dialog statt Hass.

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