Grundstück am Bahnhof:Moosburg einigt sich nun doch mit der Bahn

Wandgemälde

Auf einer Parkfläche am Moosburger Bahnhof sollten Fahrradstellplätze entstehen. Jetzt haben die Stadt Moosburg und die Deutsche Bahn zu einer Einigung gefunden.

(Foto: Lukas Barth)

Die Stadt kann am Bahnhof ein Grundstück für Fahrradabstellplätze erwerben - im Frühjahr war dieses Geschäft zunächst noch gescheitert.

Von Alexander Kappen, Moosburg

Mitte Mai hatte sich die frühere Moosburger Bürgermeisterin Anita Meinelt (CSU) noch ziemlich verärgert über die Deutsche Bahn gezeigt, weil diese einen vereinbarten Grundstücksverkauf an die Stadt zur Errichtung neuer Fahrradabstellplätze kurzfristig hatte platzen lassen. Meinelt führte die von ihr begonnenen Verhandlungen in Absprache mit Bürgermeister Josef Dollinger (FW) dann weiter. Drei Monate später hat sich alles in Wohlgefallen aufgelöst. Meinelt und Dollinger verkündeten nun im Beisein des Bundestagsabgeordneten Erich Irlstorfer (CSU), dass man sich mit der Bahn einig geworden ist und die Stadt die betreffende Fläche bereits erworben hat.

Hintergrund des Grundstücksgeschäfts ist, dass am Bahnhof mindestens 300 Fahrradabstellplätze fehlen, wie Meinelt bereits im Mai mitgeteilt hatte. Auch die vorhandenen Stellplätze seien nicht mehr auf dem neuesten technischen Stand. Darum kaufte die Stadt jetzt den Autoparkplatz direkt an den Gleisen, zwischen Bahnhofsgebäude und Bahnschranke gelegen. Ob der gesamte Parkplatz für Fahrräder genutzt wird, sei offen, sagte Dollinger bei einem Ortstermin. Auch müsse man erst noch klären, "wie genau wir den Platz umgestalten". Wichtig sei aber, dass man das Grundstück jetzt erst mal gekauft habe. "Eine vernünftige Entscheidung zu vernünftigen Konditionen", so Dollinger.

Der Ärger scheint verflogen

Nachdem die Einigung im Frühjahr von der Bahn gekippt worden sei, habe Meinelt "intensiv interveniert und Erich Irlstorfer eingeschaltet". Deshalb sprach er den beiden seinen Dank dafür aus, die Sache doch noch zu einem positiven Ende gebracht zu haben. Sie habe Irlstorfer gebeten, sich in Berlin um das Eisenbahnbundesamt zu kümmern, während sie mit den Bahn-Verantwortlichen in München verhandelte. "Dann kam die Nachricht: Berlin ist gesichert. Und dann war auch München gesichert", berichtete Meinelt. Man habe alles mit Dollinger abgestimmt, sagte Meinelt, die als Stellvertreterin des urlaubenden Landrats Helmut Petz (FW) derzeit die Geschicke im Landratsamt lenkt.

Der Ärger vom Frühjahr ist übrigens längst verflogen, wie es scheint. Das Insistieren bei der Bahn habe man "nicht im Bösen gemacht", betonte Meinelt: "Man darf nicht immer schimpfen und draufhauen, sondern muss Überzeugungsarbeit leisten." Das Verhältnis zwischen Bahn und Stadt ist offenbar wieder im Lot. Auch Dollinger berichtete, beim Notartermin sei "die Atmosphäre sehr nett und konstruktiv gewesen". Für die Fahrradabstellplätze bekomme man wohl "enorme Zuschüsse von der Bahn", berichtete er. Klimaschutzmanagerin Melanie Falkenstein sei dran, das Geld über ein Förderprogramm zu beantragen. Die wegfallenden Autoparkplätze könnten problemlos ersetzt werden, so Meinelt. Im Bahnhofsumfeld gebe es genügend andere Parkplätze, etwa am SGM-Stadion. "Wichtig ist, dass die Fahrradstellplätze direkt am Bahnhof sind."

Wichtig seien auch Fahrradstellplätze westlich der Gleise, wo die Stadt ein geeignetes Grundstück besitzt. Was fehlt, sei eine Verlängerung der Bahnhofunterführung zur Westseite, so Dollinger: "Unsere ganze Stadtentwicklung ist im Westen." Auch hier hoffe er auf Irlstorfers Hilfe. "Man sieht ja, wohin sich die Stadt entwickelt", sagte dieser. Die Verlängerung der Unterführung sei "der richtige Schritt", man brauche unbedingt "die Zustimmung für den Durchstich" an die westliche Gleisseite.

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