Mittlere Isarregion:Gemeinsam etwas bewegen

Mittlere Isarregion: Da Konzept sei eine Möglichkeit, gemeinsam politischen Druck auszuüben, meint Bürgermeisterin Susanne Hoyer.

Da Konzept sei eine Möglichkeit, gemeinsam politischen Druck auszuüben, meint Bürgermeisterin Susanne Hoyer.

(Foto: Marco Einfeldt)

Langenbach beteiligt sich an Mobilitätskonzept und hofft weiter auf direkte Busverbindung zum Flughafen

Von Karlheinz Jessensky, Langenbach

In einer Machbarkeitsstudie soll die bessere Vernetzung der Kommunen in der mittleren Isarregion und im Ampertal geprüft werden. Dieses "integrierte Mobilitätskonzept" wird von der Technischen Universität München erarbeitet und durchgeführt werden. Die Trägerschaft soll der Landkreis übernehmen. Im Langenbacher Gemeinderat stimmte man einer Beteiligung an dem Projekt jetzt zu - allerdings mit einigen Bauchschmerzen.

Seit mehreren Jahren seien die Ampertalgemeinden bereits an dem Thema Mobilität dran, sagte Bürgermeisterin Susanne Hoyer in der Gemeinderatssitzung. Bisherige Einzelbemühungen, zu einem gemeinsamen Konzept zu kommen, seien in der Vergangenheit gescheitert. Die Rathauschefin erinnerte in diesem Zusammenhang an den Kampf der Gemeinde Langenbach um eine direkte Busanbindung zum Flughafen. Am Ende stand Langenbach mit seinen Bemühungen allein da, der Landkreis verweigerte eine Kostenübernahme, der MVV hatte sowieso kein Interesse, für den Bus Geld auszugeben und zu guter Letzt sprang auch noch die Stadt Moosburg als Mitstreiter ab. Hoyer: "Die Linie muss aber irgendwann einmal fahren." Viele Flughafenmitarbeiter und Pendler seien darauf angewiesen. Zumal es gerade am Vormittag enorme Verbindungslücken mit der Bahn nach Freising gebe.

Andere Gemeinderatsmitglieder sahen diese Buslinie mit Skepsis. Elmar Ziegler (CSU) meinte, als Fluggast würde er diesen Bus nicht benutzen: "Der ist viel zu langsam." Und dass andere Ampertalgemeinden letztlich kein Interesse an diesem Langenbacher Flughafenbus hätten, sei offensichtlich, merkte Christine Stein (CSU) an. Florian Böck (FWL) gab ihr recht: "Vom Bus hätte außer Langenbach niemand etwas." Andreas Apold (FWL) fürchtet, dass in Langenbach noch weniger Züge halten als bisher, wenn der Bus tatsächlich kommen sollte. "Dieses Mobilitätskonzept wird uns also nicht weiter bringen." Elmar Ziegler forderte aus seiner Sicht als Seniorenreferent nicht nur ein Ampertal-, sondern ein Landkreiskonzept der Mobilität: "Andere Gemeinde im Norden, wie Gammelsdorf, sind weitaus schlimmer dran als Langenbach." Am Ende der kontroversen Debatte stimmte nur Andreas Apold gegen die Beteiligung Langenbachs am integrierten Mobilitätskonzept. Für die Bürgermeisterin auch ein Zeichen, gemeinsam politischen Druck ausüben zu wollen, denn: "Alleine können wir nichts schultern." Falls sich alle betroffenen Gemeinden beteiligen sollten und unter der Voraussetzung von rund 50 Prozent Förderung aus dem Leaderprojekt zahlen die Gemeinden etwa 90 Cent pro Einwohner für das Konzept.

Einhellige Zustimmung gab es dagegen zur Fortschreibung des Regionalplans München. Bürgermeisterin Hoyer betonte, dass im bisherigen Verfahren die Vorstellungen und Wünsche der Gemeinde weitgehend berücksichtigt worden seien. Um die weitere Siedlungsentwicklung zu gewährleisten, müssten aber die eingetragenen Grünzüge im nördlichen und südwestlichen Teil des Gemeindegebiets noch um eine Reihe zurück genommen werden. Und generell dränge die Gemeinde darauf, künftig als Kleinzentrum eingestuft zu werden.

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