Mitten in Moosburg:Es weihnachtet schon

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Im Hochsommer denken die Moosburger über ein Casting fürs Christkind nach

Von Alexander Kappen

In knapp 17 Wochen geht's los. Dann zählt's. Crunch Time. Dann ist der erste Advent - und es muss wohl vorbereitet auf der Matte stehen, das neue Moosburger Christkindl. Frisch geschnäuzt und ordentlich frisiert. Weil einem so ein Christkindl, anders als man denken könnte, nicht einfach zufliegt, beschäftigen sie sich in Moosburg schon jetzt, mitten im Hochsommer, mit der kommenden Adventszeit. Noch bevor die ersten Lebkuchen in den Ladenregalen stehen, was ein ziemlich sportliches Unterfangen ist.

Dieser Tage haben sich Geschäftsleute und Vertreter der Marketing-Genossenschaft getroffen, um die Planungen für die Vorweihnachtszeit voranzutreiben. Da es Dinge gibt, die "eine gewisse Vorbereitungszeit benötigen", wie Stadtmarketingreferent Alfred Wagner auf Facebook schreibt, ist es höchste Zeit, sich nicht nur um mögliche Schaufensterdekorationen und dergleichen zu kümmern, sondern eben auch auf die Suche nach einem neuen Christkindl zu machen. Dieses hat im Vorjahr seine Premiere gefeiert und ist das Gesicht des Moosburger Advents. Es ist in dieser Zeit so etwas wie der heimliche Chef der Stadt: Es eröffnet den Christkindlmarkt, liest Geschichten vor, singt Lieder und verleiht diversen Veranstaltungen mit seiner bloßen Anwesenheit besonderen Glanz. Also eine Art Faschingsprinzessin, nur ein paar Wochen früher.

Während Vorjahres-Darstellerin Verena Manhart auf dem kurzen Dienstweg engagiert wurde ("Der Marketingreferent hat mir gesagt, dass er ein Christkind braucht, das singen kann - dann hab ich gesagt, ich mach das"), plant man heuer ein öffentliches Casting. Ob dieses unter dem Namen "Moosburg sucht das Superchristkindl" (MSDS) läuft, den Titel "Moosburg's next Top-Christkindl" trägt oder schlicht "Wir warten aufs Christkind" heißt, darüber halten sich die Verantwortlichen noch bedeckt. Auch über die Zusammensetzung der Jury kann nur spekuliert werden. Es wird gemunkelt, dass ihr je ein Vertreter der Kirchen (checkt die Bibelfestigkeit der Kandidaten), der lokalen Friseurzunft (checkt die Goldlockentauglichkeit), der Liedertafel (checkt den Goldkehlchen-Faktor) und Dieter Bohlen (checkt gar nichts) angehören.

© SZ vom 02.08.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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