Alles, was man sich so ausdenken kann, das wird derzeit im November veranstaltet. Das Verwirrende an der Sache ist dabei nicht allein die Fülle der Angebote, sondern auch die diametral auseinanderdriftenden Themenbereiche, die einen immer wieder dazu zwingen, von jetzt auf gleich in unterschiedliche Lebenswirklichkeiten einzutauchen. Wenn man beispielsweise gerade noch über die Wohltaten von Sankt Martin nachgedacht hat ("Laterne, Laterne") steht schon im nächsten Moment die Krönung von närrischen Hoheiten an ("Helau!"), die es sich zur Aufgabe gemacht haben, bis zum 26. Februar 2020 den Landkreis Freising mit ihrem Humor zu erfreuen, außer in Freising natürlich. Da treffen sich nur ein paar überlebende Ex-Narren, um über die Gaudi vergangener Tage zu sinnieren ("Schluchz"). Weil aber nicht nur Fasching ist, sondern ziemlich bald auch Weihnachten, wird allerorten auch die staade Zeit eingeläutet ("Klingglöckchen, klingelingeling..."), vorzugsweise bei einem Christkindlmarkt.
Was die Sache im Moment ganz besonders spannend macht, das ist die Tatsache, dass am 15. März, also ziemlich bald nach dem Faschingsendspurt, im Landkreis Freising die Kommunalwahlen stattfinden ("Wir machen alles besser, versprochen!"). Das hat zur Folge, dass in jeder der 24 Kommunen des Landkreises etliche Parteien und Gruppierungen ihre Kandidaten vorstellen, Wahlprogramme vorstellen und um die Wählergunst buhlen. Und wenn man jetzt dann gerade noch vom Esprit der Antrittsrede des örtlichen Faschingsprinzen beschwingt ist, dann kann es schon mal vorkommen, dass an da ein bisschen durcheinander kommt.
Da tut Entspannung wirklich not und darum empfehlen wir an dieser Stelle allen, die gerade nicht wissen, wo ihnen der Kopf steht, die Teilnahme am gemeinsamen Singen beim Korbiniansfest am kommenden Samstag von 13 bis 14 Uhr im Domhof. "Nun lasst uns alle heben an ..." lautet das Motto, Liedtexte werden verteilt. Der eine oder andere Kommunalpolitiker im Wahlkampfmodus singt bestimmt auch mit.