Millionenschwere Projekte sind es, die der Landkreis Freising 2018 anschieben will. Darüber informierte Landrat Josef Hauner (CSU) am Dienstag während des Jahresabschlussgesprächs. Weiter voran gehen soll es bei der Planung zur Umgestaltung des Schulzentrums an der Wippenhauser Straße in Freising. Dazu haben jüngst Gespräche mit der Stadt stattgefunden. Vorwärts gehen soll es mit der Entwicklung des Klinikums. Geplant sind der Bau einer Kindertagesstätte und Wohnungen für die Mitarbeiter, um gegenüber anderen Krankenhäusern beim Ringen um Fachkräfte konkurrenzfähig zu bleiben. Und für das Stabsgebäude, das der Landkreis 2016 der Stadt Freising abgekauft hat, soll ein Belegungsplan erstellt werden. Wahrscheinlich wird dort nach Ende entsprechender Bauarbeiten die Sozialbehörde des Landratsamts einziehen.
Nach wie vor stellen die Schulen den größten Ausgabeposten des Landkreises dar. 2017 hat dieser die Auer Realschule eingeweiht und in Betrieb genommen. Die Bauarbeiten für den Anbau starten 2018. Und im September findet ein Großprojekt der vergangenen Jahre ein Ende. Die neue Realschule im Freisinger Stadtteil Lerchenfeld ist dann bezugsfertig. Schüler und Lehrer, die derzeit in den Containern an der Erdinger Straße untergebracht sind, können umziehen.
Kaum ist dieses Kapitel abgeschlossen, schlägt der Landkreis ein neues auf: die konkrete Überplanung des Schulcampus an der Wippenhauser Straße. Landrat Hauner informierte während des Gesprächs darüber, dass sich der Landkreis mit der Stadt über die Vorgehensweise geeinigt habe. Es soll ein Verkehrsgutachten geben, das im Januar oder Februar vorliegen könnte. Es werde ein Rahmenplan erstellt, der zügig umgesetzt werden solle. Trotz aller Eile: Bis die neue Berufsschule samt den anderen vorgesehenen Gebäuden steht, werde noch eine lange Zeit vergehen, prognostizierte Hauner.
Die andere Großbaustelle des Landkreises ist das Klinikum. So rasch wie nur irgend möglich sollen auf dem Gelände eine Kindertagesstätte und Wohnungen für die Angestellten entstehen. Der Gesamtplanung hat in der vergangenen Woche bereits der Freisinger Stadtrat zugestimmt. Hintergrund ist, dass das Freisinger Klinikum im Kampf um Fachkräfte gegenüber anderen Krankenhäusern ins Hintertreffen zu geraten droht. Die neue Tagesstätte ist auf dem Krankenhausgelände nahe der Biberstraße vorgesehen. Eine Betreuung des Nachwuchses der Angestellten während der gesamten Schichtzeiten sei vorgesehen.
180 neue Wohnungen für die Beschäftigten sind in der Nachbarschaft des Marriott-Hotels geplant. Unter ihnen befindet sich dann eine zweistöckige Tiefgarage mit Raum für etwa 500 Stellplätze. Diese stehen den Angestellten und Besuchern zur Verfügung. Das alte Schwesternheim und die bestehenden Wohnungen für Angestellte werden abgerissen. Sie sind marode und nicht mehr zeitgemäß.
Das ganz besondere Problem besteht für den Landkreis jedoch in der Finanzierung all dieser Umbauten. "Der Landkreis muss die Kosten übernehmen", sagte Hauner. Geld für die ganzen Baumaßnahmen gebe es aus dem Krankenhausprogramm keine. Dieses sieht nur die finanzielle Unterstützung von Bauten vor, die direkt mit dem Betrieb des Klinikums zu tun haben. Wie viel das alles kostet, dazu konnte Hauner nichts sagen. Möglicherweise aber soviel, dass dies mittelfristig eine Erhöhung der Kreisumlage zur Folge haben könnte.
"Das kostet viele Millionen", prophezeit der Landrat für die Umbauten, die für die künftige Nutzung des Stabsgebäudes nötig sind. Angestellte des Landratsamts sollen dort eine neue Wirkungsstätte finden. 2019 sollen dort die Bauarbeiten starten. Zuvor muss feststehen, wo die Schüler der Fachober-/Berufsoberschule hinziehen sollen, die derzeit dort unterrichtet werden. Im Landratsamt selbst ist es längst zu eng geworden. Immer wieder muss Personal eingestellt werden, um die wachsenden Aufgaben bewältigen zu können.