Mensa in Neufahrn:Die Küche bleibt tatsächlich kalt

Mensa in Neufahrn: In der Mensa der noch recht neuen Neufahrner Schule am Fürholzer Weg wird nicht mehr frisch gekocht. Der Gemeinderat hat am Montag die Vergabe an einen neuen Caterer beschlossen.

In der Mensa der noch recht neuen Neufahrner Schule am Fürholzer Weg wird nicht mehr frisch gekocht. Der Gemeinderat hat am Montag die Vergabe an einen neuen Caterer beschlossen.

(Foto: Marco Einfeldt (Archiv))

Ein neuer Caterer liefert das Essen für die Neufahrner Grundschulen, der alte versorgt die anderen Schulen, den Hort und die Mittagsbetreuung. Das Essen aber wird bereits fertig geliefert, was nicht allen Eltern gefällt.

Von Birgit Grundner

Die Entscheidung ist gefallen, aber die Diskussion damit womöglich noch nicht beendet. In den beiden Grundschulen liefert im nächsten Schuljahr ein neuer Caterer ("Apetito") das Mittagessen für die Kinder. Der bisherige Anbieter ("Foodvarieté"), der in Neufahrn auch durch die Mensa im Gymnasium bekannt ist, versorgt wie bisher die Jo-Mihaly-Mittelschule und den Hort sowie künftig zusätzlich die Mittagsbetreuung. Die entsprechenden Aufträge waren neu ausgeschrieben worden und sind mit einer umstrittenen Änderung verbunden: Das Essen wird künftig bekanntlich nicht mehr im Mensa-Gebäude der Grundschule am Fürholzer Weg zubereitet, sondern bereits warm angeliefert.

Das wird nicht nur von Eltern, sondern auch von Gemeinderäten kritisch gesehen - zumal die Küche erst mit dem Schulneubau für rund 200 000 Euro eingerichtet worden war. Damals war man sich einig, dass die Mahlzeiten frisch zubereitet werden sollten. Dass das vom Herbst an nicht mehr so ist, erklärte die Rathausverwaltung vor allem mit steuerrechtlichen Gründen. Denn Schulverpflegung fällt mittlerweile unter die Umsatzsteuer, und Mensaküchen dürfen Betreibern nicht mehr kostenlos überlassen werden. Das hätte in der Folge wiederum zu Essenspreisen geführt, die "jenseits von Gut und Böse" gewesen wären, wie Michaela Wiencke-Bimesmeier kürzlich erklärte.

Die Elternbeiräte fühlen sich mit der Entscheidung übergangen

Auf die Ausschreibung hatten sich mehrere Interessenten gemeldet, drei kamen in die engere Wahl. Vorgabe für alle war, dass es auch künftig täglich zwei verschiedene Gerichte geben soll, und dass eines davon vegetarisch sein muss. Der Preis muss "sozial verträglich" sein, auch wurden zum Beispiel genaue Vorgaben zu den "Warmhaltezeiten" gemacht. Die Bewerber wurden dann mittels eines Punktesystems bewertet, wobei das Konzept mit 40 Prozent weniger stark gewichtet wurde als der Preis mit 60 Prozent. Eben das wird in Elternkreisen dem Vernehmen nach beklagt. Im Vorfeld hatten Elternbeiräte auch kritisiert, dass sie nicht stärker in die Grundsatzentscheidung einbezogen worden waren. Die Eltern seien lediglich über den bevorstehenden Caterer-Wechsel informiert worden, berichtete eine Mutter in der Mai-Sitzung des Gemeinderats. Wegen der Probleme mit der Essensqualität und auch der Abrechnung hätten sie auch durchaus zugestimmt, aber sie seien von einer Neuausschreibung für die Kochküche ausgegangen.

Darüber, dass genau der Caterer, dem gekündigt worden war, teilweise doch wieder zum Zug kommt, wunderte sich nun Gemeinderätin Beate Frommhold-Buhl (SPD). Außerdem fragte sie sich, warum der ausgeschriebene Auftrag letztlich gesplittet und an zwei Caterer vergeben wurde. Michaela Wiencke-Bimesmeier erklärte das damit, dass auch kleinere Anbieter die Chance bekommen sollten, sich zu bewerben.

Seit langem immer wieder ein Diskussionsthema sind die Container auf dem Parkplatz der Jahnschule. Nachdem sie für die Mittagsbetreuung nicht mehr gebraucht werden, hatte der Gemeinderat im Dezember beschlossen, die Container im Sommer abzubauen, sofern kein Bedarf zu erwarten sei. Das würde dann auch die schwierige Parkplatz-Situation in dem Bereich etwas entschärfen. Inzwischen wird aber überlegt, im Hort direkt neben dem Parkplatz eine integrative Betreuung anzubieten. Dann mache es womöglich Sinn, die Container dafür doch noch länger stehen zu lassen, sagte Bürgermeister Franz Heilmeier (Grüne) in der Gemeinderatssitzung am Montag.

Zur SZ-Startseite
Mitttagessen in der Mittelschule Vaterstetten, 2017

Neue Regelung
:Neufahrner Grundschule wird künftig von Caterer beliefert

Weil die Schulverpflegung seit 2016 unter die Umsatzsteuer fällt, kann in der neuen Küche der Neufahrner Schule am Fürholzer Weg nicht mehr günstig gekocht werden. Spätestens 2021 wird das auch andere Mensen treffen.

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: