Mein Jahr:Zwölf Monate voller Extreme

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Der Freisinger Triathlet Florian Wildgruber. (Foto: Marco Einfeldt)

Triathlet Wildgruber holt EM-Titel und beendet Sportlerkarriere

Das intensivste und spannendste Jahr seiner Sportlerkarriere hat der 25-jährige Freisinger Florian Wildgruber erlebt. Es glich einer Achterbahn mit vielen "Auf und Abs". Sein größtes Ziel war ein erfolgreicher Abschluss des Ironman in Hawaii. "Um dies zu erreichen, habe ich viele Monate vorher mit den Vorbereitungen begonnen." Die Trainingseinheiten am Anfang des Jahres seien alle sehr positiv verlaufen und auch erste kleinere Wettkämpfe habe er von April an erfolgreich hinter sich gebracht, erzählt er. Bei einem der wichtigsten Rennen, der Challenge Roth, am 17. Juli konnte er jedoch nicht glänzen und schloss den Triathlon nach neun Stunden und 24 Minuten auf Platz sechs seiner Altersgruppe ab. "Das Rennen ist leider wirklich nicht gut gelaufen, aber ich habe versucht, positiv in die Zukunft zu blicken", erklärt er.

Etwa einen Monat später, am 14. August, folgte bereits die Europameisterschaft in Wiesbaden. Trotz des enttäuschenden Ergebnisses auf dieser Strecke im Vorjahr konnte Wildgruber seine ganze Kraft mobilisieren und erreichte als erster Sportler seiner Altersgruppe das Ziel. "Der Europameistertitel war wirklich eine sehr schöne Erfahrung und zeigt auch, wie viele Extreme mein Jahr hatte".

Einige Wochen später machte er sich auf dem Weg zum wichtigsten Rennen des Jahres, dem Ironman in Hawaii. Da er im November 2015 als Erster seiner Altersgruppe die Ziellinie des Ironman in Florida überquerte hatte, war er dafür qualifiziert. Am 8. Oktober startete das fast 200 Kilometer lange Rennen. "Ich habe mich Monate lang auf diesen Moment vorbereitet. Auch wenn das Ergebnis dann letztendlich eine kleine Enttäuschung war, konnte ich es als versöhnlichen Abschluss meiner Karriere betrachten, da ich die Momente sehr genossen habe und immer noch stolz auf meine Leistung bin", bilanziert er.

Vor wenigen Wochen gab Florian Wildgruber dann über seine Website bekannt, dass er sich aus dem aktiven Leistungssport zurückziehen werde. Die Entscheidung sei lange gereift und sie fühle sich richtig an, auch wenn es eine große Umstellung für ihn sei. "Zunächst fällt man in ein kleines Loch, aber das positive Feedback hilft dabei, sich neu zu strukturieren." Seine Entscheidung bereut er bisher nicht. Eine Sportlerkarriere sei wie ein Hamsterrad. "Es gibt keinen perfekten Zeitpunkt, um aufzuhören, da es immer etwas zu gewinnen gibt. Irgendwann muss man einfach einen Schlussstrich ziehen und mit seiner vollbrachten Leistung zufrieden sein".

Außerdem hat Florian Wildgruber eine weitere Leidenschaft, die er erfolgreich verfolgt: das Sprechen. Denn auch bei diversen Speaker Slams konnte er dieses Jahr überzeugen. Im April gewann er beispielsweise in Wien und sicherte sich damit eine Reise nach New York im September. In der amerikanischen Metropole war er dann als Jurymitglied im Speaker Slam eingeladen. Somit war das Jahr für ihn nicht nur durch die sportlichen Erfolge im Triathlon ein ganz besonderes.

© SZ vom 30.12.2016 / bacc - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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