Mehr Leben für die Innenstadt:"Active City" ist jetzt offiziell gegründet

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Die vorgelegte Satzung führt zu einer mehrstündigen Debatte über die einzelnen Paragrafen. Auch der Name ist umstritten.

Von Kerstin Vogel

Am Ende war dann doch alles wieder gut: 24 Gründungsmitglieder fanden sich, um den neuen Verein "Aktive City Freising" mit ihrer Unterschrift offiziell ins Leben zu rufen. Und wie gewünscht, stellte diese Gruppe auch eine bunte Mischung aus den verschiedensten Akteuren der Freisinger Innenstadt dar: Führende Köpfe der Einkaufsgemeinschaft Freisinger Innenstadt und des Gewerbeverbandes waren ebenso dabei wie die Stadt selber, Einzelhändler, eine Zahnarztpraxis, ein Immobilienmakler und die Uferlos GmbH. Damit hat der neue Verein im Kleinen schon einmal die breite Mitgliederstruktur, die es ihm künftig ermöglichen soll, die Attraktivität der Freisinger Innestadt zu erhöhen und sie nach außen und innen zu profilieren.

Dem Gründungsakt vorausgegangen war indes eine dreieinhalbstündige Debatte, die sich in erster Linie um die für den neuen Verein vorgelegte Satzung drehte. Denn das Schriftwerk hatte Schwächen, die den Zuhörern nicht verborgen blieben. Allen voran zerpflückten der Steuerberater und Wirtschaftsprüfer Andreas Huber und der Immobilienmakler Andreas Goclik die Paragrafen einen nach dem anderen - ganz oft zu Recht, wie Christian Hörmann ein ums andere Mal einräumen musste. Hörmann ist Chef der Beratungsfirma Cima, von der sich die Stadt bei der Organisation des neuen Citymanagements unterstützen lässt.

Diskutiert wurde außerdem über den Namen "Aktive City", weil manch ein Zuhörer im Publikum die Entscheidung für den Anglizismus nicht so recht verstehen konnte. Man sei schließlich eine bayerische Stadt, wurde argumentiert. Hörmann hielt dem entgegen, dass "City" ja quasi "eingedeutscht" sei - und "weniger unbestimmt als Innenstadt". Maria Lintl, Wirtschaftsreferentin des Stadtrats, erklärte, dass man "die vier Buchstaben in dem Wort City einfach prägender" gefunden habe. Deutlich machten die Zuhörer auch, dass sie als private Mitglieder des Vereins das volle Stimmrecht haben wollten, was Hörmann als positiv bewertete. Das zeige, dass für den neuen Verein einiges Engagement zu erwarten sei, sagte er und nannte auch die lange Diskussion um die Satzung einen höchst demokratischen Vorgang.

In den Vorstand von "Aktive City Freising" entsendet die Stadt zwei sozusagen "geborene" Mitglieder, eines davon ist Oberbürgermeister Tobias Eschenbacher. Die beiden anderen werden von der privaten Seite gewählt. Eine hauptamtliche Geschäftsführung soll die Zügel in die Hand nehmen und die Interessen beider Seiten in Einklang bringen. Die Idee hinter dem neuen Verein ist, dass sich die Stadt Freising künftig jeweils mit 50 Prozent an der Finanzierung von Marketingprojekten und -maßnahmen beteiligt. Die Geschäftsführung wird zunächst ganz von der Stadt bezahlt, der Anteil soll sich mit den Jahren reduzieren. Für 2014 rechnet die Stadt hier mit Personalkosten von 50 000 Euro.

Die bisherige Interessensvertretung, die Einkaufsgemeinschaft Freisinger Innenstadt (Efi), geht in dem neuen Verein auf. Der Gewerbeverband bleibt dagegen bestehen, eine Doppelmitgliedschaft ist jedoch möglich. Einzelpersonen können Fördermitglieder in dem neuen Verein werden.

Die mühsam erarbeitete Satzung muss nun noch endgültig vom Stadtrat abgesegnet werden. Die erste Mitgliederversammlung wird voraussichtlich am 17. Februar stattfinden. Dann soll auch über die Beitragssatzung entschieden werden. Derzeit ist an nach Betriebsgröße und -art gestaffelte jährliche Summen gedacht, die von 240 Euro (Dienstleister, Kleinsteinzelhandel, Handwerker oder Immobilieneigentümer) bis maximal 3000 Euro (Großgewerbe) im Jahr reichen.

© SZ vom 17.01.2014 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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