Marzling:Gegen die Wohnungsnot

Gemeinde Marzling will innovatives Bauprojekt realisieren

Die Gemeinde Marzling will gemeinsam mit einem privaten Träger ein innovatives Bauprojekt realisieren: An der Westseite des Neubaugebiets Bachwinkel sollen auf einem etwa 1,2 Hektar großen Acker des Marzlinger Schreiners Günter Krieglsteiner acht Gebäudeeinheiten in lockerer Bebauung entstehen. Neu daran: Nicht die für die Gemeinde typischen Einfamilienhäuser oder Doppelhaushälften sind dort geplant, sondern Wohnungen. Der Bebauungsplan wurde von den Räten bereits einstimmig gebilligt. In der jüngsten Gemeinderatsitzung stand er nach der öffentlichen Auslegung wieder auf der Tagesordnung. Auch die Träger öffentlicher Belange, darunter alleine über 50 Ämter, wurden zwischenzeitlich angeschrieben. "Es hat nur eine Handvoll Einwendungen gegeben", sagte Bürgermeister Dieter Werner. Beispielsweise von der Unteren Naturschutzbehörde: Zwei nicht heimische Gehölze werden nun nicht - wie ursprünglich geplant - in den Außenanlagen angepflanzt, Garagen- und Stellplatzdächer müssen begrünt, möglichst wenig Fläche versiegelt werden. "Es waren gute Hinweise, die wir in den Bebauungsplan aufgenommen haben", sagte Werner.

Im Juni könnte es bereits mit dem Bau losgehen - allerdings wolle der Zweite Bauherr dieses Jahr für eine sorgfältige Planung nutzen. Start wird voraussichtlich im Frühjahr 2018 sein. Insgesamt werden auf dem Areal zwischen 20 und 30 neue Wohnungen entstehen, die vermietet werden sollen. Die Gemeinde beteiligt sich mit zwei Gebäudeteilen, ein Viertel der Fläche, etwa 2800 Quadratmeter, hat sie dem Privatmann bereits abgekauft.

In den Riegeln, die jeweils etwa 500 Quadratmeter Wohnfläche bieten, sollen ganz unterschiedlich große Wohnungen entstehen: Appartements für Senioren, behindertengerechte Wohnungen oder auch größere für Familien. "Uns gehen Wohnungen ab, das ist ein richtiger Schritt", sagte der Bürgermeister. Bei dem Bauprojekt wird aber nicht nur neue Wohnfläche geschaffen: Da die Parkflächen nach außen - zur Straße hin - eingeplant sind, wird im Inneren des neuen Areals ein großer grüner Bereich entstehen. Dort will Krieglsteiner einen ehemals denkmalgeschützten Barockstadel aus dem Jahr 1771, den er erwarb und der derzeit zerlegt bei ihm lagert, wieder aufbauen. Dieser soll dann in der Gemeinde als Treffpunkt genutzt werden: Ein Tagescafé könne dort beispielsweise entstehen oder auch ein kleiner Wochenmarkt stattfinden. Finanziert werden soll der Wiederaufbau des Stadels aus Leadermitteln.

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