Lohn für Engagement:Junge Union Haag verliert die Geduld

Lohn für Engagement: Bürgermeister Anton Geier wundert sich, dass die Junge Union ihren Vorschlag ihm nicht unterbreitet hat.

Bürgermeister Anton Geier wundert sich, dass die Junge Union ihren Vorschlag ihm nicht unterbreitet hat.

(Foto: Marco Einfeldt)

Politiker mahnen endlich Ehrenamtssatzung an und fordern zusätzlich auch einen Ehrenamtspreis

Von Katharina Aurich, Haag

Im Juni 2014 beschlossen die Haager Gemeinderäte, eine Ehrenamtssatzung zu erarbeiten und gründeten dafür sogar extra einen Arbeitskreis. Es sollte schließlich keine Standardsatzung werden. Vielmehr wolle, beschrieb Bürgermeister Anton Geier das Vorhaben, die Gemeinde Haag natürlich ehrenamtlich Engagierte auszeichnen, gleichzeitig aber mit der neuen Satzung auch junge Bürger dazu motivieren, sich für die Gemeinschaft einzusetzen.

Einigen Bürgern dauert das Procedere aber offensichtlich zu lange. So bemängelte Benedikt Flexeder, Vorsitzender der Jungen Union Haag-Zolling, in einer Pressemitteilung, dass die Satzung zur Ehrung von Ehrenämtern noch immer nicht vorliege. "Leider hat der Gemeinderat nach den schönen Worten in den letzten zweieinhalb Jahren keinerlei Taten folgen lassen", schreibt Flexeder. Außer einer Satzung möchten die Mitglieder der JU auch einen Ehrenpreis überreichen und schlagen als erste Preisträger das Organisationsteam des Gemeindefaschings vor. "Wir fordern Bürgermeister Anton Geier und die Gemeinderäte der Unabhängigen Bürger sowie der Gruppierung Pro Haag auf, sich endlich dieser Sache anzunehmen und einen Ehrenamtspreis einzuführen", heißt es in dem Schreiben weiter. Bürgermeister Anton Geier reagierte erstaunt über die Pressemitteilung. Diese Art, Stimmung zu machen, fände er den falschen Weg, die Sache voranzubringen. "Ich wundere mich, dass kein Vertreter der JU zu mir gekommen ist und einen Vorschlag eingebracht hat", das wäre weitaus konstruktiver gewesen, so Geier. Er stellte klar, dass es bereits einen Entwurf der Satzung gebe, der in einer der nächsten Gemeinderatssitzungen besprochen werde. Die Mitglieder des Arbeitskreises, dazu gehören Gemeinderätin Monika Arzberger, VfR-Vorstand Helmut Leitl, die Vorsitzende des Frauenbunds, Marianne Schwaiger und der Rathauschef selbst, arbeiteten intensiv an den Formulierungen. Ihm sei es wichtig, dass die Gemeinderäte und die Vereinsvorsitzenden einen Konsens für eine Satzung fänden, hinter der am Schluss alle stehen würden und sich niemand benachteiligt fühle, erläuterte der Rathauschef. Ein großer Verfechter der Ehrenamtssatzung, der sich im Arbeitskreis engagierte, ist inzwischen gestorben - Martin Stiel-Fischer. Auch dieses traurige Ereignis habe die Arbeit verzögert, schilderte Geier. Die Mitglieder des Haager Faschingskomitees waren über den Vorschlag der JU, sie mit einem Ehrenpreis zu belohnen, überrascht. Sie würden das nicht erwarten und gefragt habe sie auch niemand, wunderte sich Sonja Schreiner aus dem Organisationsteam, das nun nach zehn Jahren aufhört. Statt eines Preises würde sie sich wünschen, dass die Mitglieder der JU in Zukunft den Ball organisierten, sagte Schreiner.

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