Lesermeinung:Freie Hallenstunden sind rar

Freie Hallenstunden sind rar

Zum Bericht "In guten Händen" in der SZ vom 19. März:

Ich denke, ich spreche im Namen aller Sportvereine in Eching, wenn ich sage, dass wir sehr froh über die Förderung der Gemeinde Eching durch die Jugendzuschüsse und die Zuschüsse bei Investitionen und Ersatzbeschaffungen sind.

Durch die Jugendzuschüsse können wir die Mitgliedsbeiträge gerade im Kinder-und Jugendbereich sozialverträglich gestalten, denn Sport sollte keine Frage des Einkommens (der Eltern) sein. In der von mir verantworteten Abteilung "Turnen & Fitness" beträgt der Jahresbeitrag 50 Euro, also weniger als einen Euro pro Woche.

Die Unterstützung der Gemeinde zielt jedoch auf die Nachfrageseite ab. Was fehlt, ist jedoch die Unterstützung der Gemeinde, diese Nachfrage auch zu bedienen, also die Angebotsseite. Die neue Gymnastikhalle ist sehr schön geworden und wir freuen uns darüber. Für Kindergruppen ist sie jedoch wenig geeignet, da sie zu klein für Ballsportarten und nicht mit Turngeräten ausgestattet ist. Ideal ist sie zum Beispiel für Yoga und Pilates und damit eher für den Erwachsenenbereich. Dementsprechend ist sie in den späten Nachmittags- und Abendstunden so gut wie ausgebucht. Für weitere Kinder- und Jugendgruppen braucht es jedoch "richtige" Sporthallen.

Ein Kunstrasenplatz würde entlasten

Für eine Optimierung der Nutzung der vorhandenen Hallen und Räume sowie eine transparente Planung, wie Bürgermeister Thaler fordert, fehlt leider bisher die Unterstützung der Gemeinde. Hier sind wir nun selbst aktiv geworden, um einen Überblick zu bekommen, wann wer in welchen Hallen ist. Klar ist aber jetzt schon: Viel zu holen gibt es hier nicht mehr, freie Hallenstunden sind rar. Eine effizientere Nutzung der Hallen wäre aber auch möglich, wenn der TSV Eching einen Kunstrasenplatz bekäme. So würden viele Mannschaften im Winter nicht mehr die Hallen belegen. Zu diesen "Winter-Fußballzeiten" sind die Hallen im Sommer leer, denn wir können den Mitgliedern ja schlecht Angebote machen, die immer nur von April bis Oktober laufen.

Die Nachfrage wird weiter steigen: Zwischen 2015 und 2022 haben wir unser Angebot um ein Drittel auf nunmehr 1600 Stunden pro Jahr gesteigert und wir haben heute 70 Prozent mehr Kinder in der Abteilung als vor zehn Jahren. Das Einwohnerwachstum von Eching wird wegen der nun entstehenden neuen Wohngebiete in den nächsten Jahren meines Erachtens aber eher stärker als in den vergangenen Jahren sein und damit werden noch mehr Kinder in unsere Sportvereine drängen.

Wenn wir in Eching nicht heute damit anfangen, für diese Kinder zusätzliche Sportstätten zu planen, werden viele keine Möglichkeit haben, in Eching Vereinssport zu treiben. Das ist dramatisch, da die Qualität des Sportunterrichts in den Schulen in den letzten Jahren - um es diplomatisch auszudrücken - auch nicht besser geworden ist. Tobias von Wangenheim, Eching

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