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Zum Artikel "Warnung vor der unsichtbaren Gefahr" am 26. Juli in der Freisinger SZ:

Die Aussagen des Vorsitzenden des Bürgervereins sind unverfroren. Er behauptet, dass die Messgeräte zur Erfassung der Luftschadstoffe am Flughafen München so aufgestellt seien, dass die Emissionen nicht erfasst werden können, verweist auf Südwind und denkt, dass die Messung von Ultrafeinstaubpartikeln (UFP) und die Frage der Bewertung der Ergebnisse ohne weiteres möglich sei - und schließlich: Es werde verniedlicht und vertuscht. Diese Vorwürfe sind absurd.

Alle Messungen am Flughafen werden durch eine zertifizierte Messstelle nach dem Bundesimmissions-Schutzgesetz durchgeführt. Die Lage der Messstellen ist mit den zuständigen Fachbehörden abgestimmt, in der Fluglärmkommission vorgestellt und besprochen worden. Die stationären Messstellen befinden sich quasi direkt unter den startenden und landenden Flugzeugen. Zudem misst kein anderer deutscher Flughafen mit einer mobilen Messstation mit hohem Aufwand im Umland wie der Flughafen München die Luftgüte. Die Ergebnisse der Messungen werden nicht verheimlicht, sondern veröffentlicht, auf Wunsch vorgestellt - im Internet jetzt mit einem neuen Informationsangebot (LuMo) rund um die Uhr, hochaktuell und online. Das gibt es so nicht an anderer Stelle. Die FMG beantwortet Anfragen und übermittelt Seiten über Seiten an Ergebnissen, Daten und Tabellen.

Die Ergebnisse zeigen, dass alle Messwerte deutlich unter den jeweiligen Grenzwerten liegen. Weil aber nicht sein kann, was nicht sein darf, macht der Vorsitzende des Bürgervereins "Milchmädchenrechnungen" auf, bestreitet die Standorte der Messstellen, beruft sich auf Südwinde, obwohl im Erdinger Moos Ost- und Westwinde vorherrschen, und beschwört unsichtbare Gefahren. Er übersieht, dass die Diskussion über UFP weit im Bereich der Wissenschaft und Forschung erfolgt, während die Luftschadstoffmessungen des Flughafens im Bereich des anerkannten Wissens und etablierter Technik stattfinden. Selbst das außergewöhnliche Ziel des Münchner Airports, als erster Flughafen in Deutschland bis 2030 CO2-neutral zu werden, wird dabei kritisiert. Bleibt abzuwarten, was der Bürgerverein noch bereit ist, auf dem Altar der Aufmerksamkeitsheischerei zu opfern. Warum klärt der Bürgerverein seine fachlichen Fragen eigentlich nicht einfach mit den zuständigen Fachbehörden?

Hermann Blomeyer

Leiter Umwelt Flughafen München

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