Leben im Alter:Neue Beratung im Auer Rathaus

Awo bietet eine Sprechstunde für Angehörige Demenzkranker

Bisher organisiert die Arbeiterwohlfahrt (Awo) in Au einmal im Monat einen Stammtisch für Angehörige von Demenzkranken, damit sich diese austauschen und gegenseitig Tipps geben können. Die Anzahl der Erkrankten nimmt kontinuierlich zu, denn die Menschen werden immer älter. "Viele werden zu Hause von Angehörigen betreut", schildert Awo-Vorsitzender Günter Lilienthal. Aber mancher, der einen dementen Vater, Mann oder eine Ehefrau versorgt, scheut die Öffentlichkeit und möchte die Probleme nicht nach außen oder eben einen Stammtisch tragen. Deshalb bietet die Awo jetzt an jedem zweiten und vierten Donnerstag im Monat im Rathaus eine Beratung unter vier Augen an. Dafür kommt Diplom-Sozialgerontologin Marianne Lieb von der Fachstelle für pflegende Angehörige der Awo in Moosburg nach Au. Für viele Angehörige sei schon der Weg nach Moosburg zu umständlich, so dass man jetzt dieses wohnortnahe und niederschwellige Angebot geschaffen habe.

Niemand könne sehen, wohin sich ein Ratsuchender im Rathaus wende, schildert Lilienthal. Die Anonymität sei für viele wichtig, sie zögen es vor, unter vier Augen über ihre Probleme zu sprechen, denn in den Dörfern sei Demenz, anders als in der Stadt, oftmals noch ein Tabuthema, so seine Einschätzung. In der Beratungen werden Angehörige beim Ausfüllen von Formularen zum Beispiel für die Beantragung einer Pflegestufe unterstützt oder sie erhalten Informationen zur Patientenverfügung. Es gehe aber auch um Möglichkeiten, sich eine Auszeit zu gönnen und den Angehörigen in eine Kurzzeitpflege zu geben, zählt Lilienthal auf. Anmeldung für einen Beratungstermin ab Mai jeden zweiten und vierten Donnerstag im Monat von 14 bis 16 Uhr bei Marianne Lieb, 0 87 61/66 88 74.

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