Süddeutsche Zeitung

Langenbach:Pionierarbeit in Langenbach

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Spatenstich für neues Asylbewerberheim in Kiesgrube

Von Petra Schnirch, Langenbach

Noch ist das Areal neben der Kiesgrube am Ortsrand von Langenbach eine große Brache. In den kommenden Monaten soll sich das ändern. In Holzständerbauweise wird auf dem Gelände an der B 11 eine Unterkunft für 78 Asylbewerber entstehen, auch ein Bolz- und ein Beachvolleyballplatz sind geplant. Ende Januar soll das Gebäude fertig sein - wenn das Wetter mitspielt. Am Donnerstagvormittag fand der erste symbolische Spatenstich statt, zu dem auch Landrat Josef Hauner nach Langenbach gekommen war.

Die Hilfsbereitschaft in der Gemeinde sei groß, schilderte Bürgermeisterin Susanne Hoyer. Fast jeden Tag kämen Leute ins Rathaus, die sich in der Flüchtlingsbetreuung engagieren wollen. Die Namensliste umfasse bereits mehr als hundert Namen. Auch Interessenten, darunter pensionierte Lehrer, die Deutschkurse geben wollen, seien dabei. Eine kleine Werkstatt, in der alte Fahrräder hergerichtet werden, sei im Entstehen. Sie sollen den Asylbewerber gegen einen kleinen Obolus zur Verfügung gestellt werden. Ihr großer Wunsch sei es, die Asylbewerber "als Neubürger zu begrüßen", nicht als Ausländer, sagte Hoyer. Und sie hofft, dass sich die Ängste einiger Bürger legen, "wenn die Neubürger ein Gesicht bekommen". Das Miteinander im Dorf müsse gelingen. In der nahen Eichelbrunn-Siedlung hatten Anwohner gegen den Standort der Unterkunft protestiert, als die Pläne bekannt geworden waren.

Landrat Hauner dankte dem Architekten Reinhard Fiedler und dem Bauunternehmer Andreas Adldinger, die mit dem Projekt "Pionierarbeit" im Landkreis leisteten. Er hoffe, dass die Flüchtlinge spüren, dass sie angenommen würden. Auch sie aber müssten etwas dazu beitragen. "Das ist keine Einbahnstraße." Er sei in ständigem Kontakt mit der Polizei, sagte Hauner am Donnerstag. Der Freisinger Inspektionsleiter habe erneut betont, dass es "keine Auffälligkeiten" gebe und auch keine Übergriffe. "Wir können nur hoffen, dass das so bleibt", damit die Integration gelingen kann.

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Quelle:
SZ vom 09.10.2015
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