Süddeutsche Zeitung

Kommunalwahl in Langenbach:Susanne Hoyer kandidiert nochmal als Bürgermeisterin

Freie Wähler nominieren die Amtsinhaberin als Bürgermeisterkandidatin und hoffen auf mehr Sitze im Gemeinderat.

Von Karlheinz Jessensky, Langenbach

Als letzte der politischen Parteien in Langenbach haben die Freien Wähler ihre Bewerber für den Gemeinderat gewählt - und Amtsinhaberin Susanne Hoyer zu ihrer Bürgermeisterkandidatin und zugleich Spitzenkandidatin gekürt. Damit steht fest: Es gibt in Langenbach zwei Bewerber um das erste Amt im Rathaus, Hoyer und den CSU-Bewerber Thomas Holst. Es sei denn, wie gemunkelt wird, in letzter Minute kommt noch ein bisher Ungenannter über eine Unterstützerliste hinzu.

Solche Gedanken fochten bei der Nominierungsversammlung im Jägerstüberl des Alten Wirts aber niemanden an. FW-Landratsbewerber Helmut Petz hatte als Versammlungsleiter eine leichte Aufgabe zu bewältigen. Susanne Hoyer wurde einstimmig als Bürgermeisterkandidatin gewählt und auch die komplette Liste mit 16 Bewerbern für den Gemeinderat ging ohne Diskussion und einstimmig durch.

Hoyer hielt eine gefühlsbetonte Bewerbungsrede, in der sie von viel Zustimmung bereits vor der Wahl in breiten Kreisen der Bevölkerung sprach, sowohl für ihre bisherige Arbeit als auch für ihren Entschluss weiterzumachen - auch in anderen Gruppierungen und Orten. Vor Monaten war ja noch öffentlich diskutiert worden, ob Susanne Hoyer nicht Landratskandidatin der CSU werden könnte, was sich dann aber zerschlug. Die örtliche CSU, die vor sechs Jahren noch Hoyer als ihre Bürgermeisterkandidatin unterstützte, nominierte mit Thomas Holst sogar einen eigenen Gegenkandidaten für das Bürgermeisteramt. Hoyer ist nun nur von den Freien Wählern nominiert, nach wie vor aber ist sie dort nicht Mitglied. Unparteilichkeit ist durchaus im Sinne Hoyers, die gern betont, ohne Parteipolitik am besten Bürgernähe praktizieren zu können und dass Parteipolitik auf kommunaler Ebene nicht zielführend sei.

Schwerpunkte in ihrer Arbeit sieht Susanne Hoyer, sollte sie wiedergewählt werden, in der Schaffung von Wohnraum für alle durch Nachverdichtung und eine moderate Baulandausweisung. Das Leben im Ort solle sich weiter entwickeln, so an den Schwerpunkten beim Alten Wirt, in der neuen Ortsmitte, am Kirchenvorplatz Oberhummel, der Dorfstraße und dem Bahnhof. In dem vor Jahren von der Gemeinde gekauften Bahnhofsgebäude, dessen Zukunft seither diskutiert wird, kann sich die Bürgermeisterin eine Bäckerei oder ein Café vorstellen.

Bisher sind die Freien Wähler im Gemeinderat mit drei Sitzen vertreten, eine Zahl, die Vorsitzender Walter Schmidt für durchaus steigerungsfähig hält. Sechs Frauen, einschließlich der Bürgermeisterin, kandidieren für den Gemeinderat. Schmidt, 51 Jahre bis zum Ruhestand bei der Feuerwehr in Langenbach und deren langjähriger Kommandant und bisher Zweiter Bürgermeister, kandidiert auch wieder auf Platz zwei. Florian Böck auf Platz drei gehört dem Gemeinderat seit 18 Jahren an, ist selbständiger Kirchenmaler und Bauingenieur. Das dritte bisherige Ratsmitglied, Andreas Apold, ebenfalls langjähriger Gemeinderat und selbständiger Bauunternehmer, zieht sich aus der aktiven Ratsarbeit zurück, steht aber für den Fall der Fälle noch als Nachrücker zur Verfügung.

Zurück in das Langenbacher Gremium möchte dagegen Eva-Maria Bucksch, die dem Gemeinderat bis 2014 bereits 18 Jahre lang angehört hatte. Bucksch ist beruflich Personalleiterin in Freisinger Landratsamt und wird dort exakt zum Beginn der neuen Sitzungsperiode Anfang Mai in den Ruhestand gehen. Zeit also, wie sie findet, die langjährige Erfahrung wieder für das Ehrenamt zu nutzen. Den mittlerweile sechsten Anlauf, in den Gemeinderat zu kommen, macht Gerhard Backenecker auf Listenplatz 16.

Bestens informiert mit SZ Plus – 4 Wochen kostenlos zur Probe lesen. Jetzt bestellen unter: www.sz.de/szplus-testen

URL:
www.sz.de/1.4764705
Copyright:
Süddeutsche Zeitung Digitale Medien GmbH / Süddeutsche Zeitung GmbH
Quelle:
SZ vom 21.01.2020/nta
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über Süddeutsche Zeitung Content. Bitte senden Sie Ihre Nutzungsanfrage an syndication@sueddeutsche.de.