Langenbach:Kein Bäcker im "großen Anger"

Im Gewerbegebiet "großer Anger" wird es keine Bäckereifiliale geben. Ein neuer Getränkemarkt ist dort zwar genehmigt worden, allerdings war bisher vorgesehen, weitere Gewerbeflächen, Büros, Lager und eine Betriebsleiterwohnung einzurichten. Jetzt eine Bäckereifiliale statt der Gewerberäume, das widerspräche den Grundzügen der Planung, so die Meinung im Gemeinderat.

Im Bebauungsplan ist festgelegt worden, dass mit Ausnahme eines Drogeriemarkts keine Einzelhandelsbetriebe zulässig sind. Bürgermeisterin Susanne Hoyer hatte in der jüngsten Sitzung bei dem Tagesordnungspunkt dann auch "ganz große Bauchschmerzen", wie sie sagte. Sie erinnerte daran, dass dieses Gewerbegebiet nur genehmigt worden war, um Rewe am Ort zu erhalten, der sonst abgewandert wäre. Die Auflage der Regierung sei damals gewesen, keine weiteren Einzelhandelsgeschäfte aus dem Ortsinneren auslagern zu lassen. Die Ansiedlung der Metzgerei Keller sei "kein Sündenfall" gewesen, sagte Hoyer, denn das Unternehmen sei überwiegend ein Handwerksbetrieb. Bei einem Sündenfall stünden Städtebauförderungsmittel in Frage. Der Bebauungsplan sei streng zu handhaben, "denn sonst hätten wir Rewe nicht bekommen". Elmar Ziegler (CSU) meinte denn auch: "Städtebauförderung ist wichtiger als eine Bäckerei." Für eine Befreiung von den Festsetzungen des Bebauungsplans gab es am Ende der Diskussion auch nur zwei Stimmen. Bürgermeisterin Hoyer, die bei einer Zustimmung auch in einen "Gesetzes- und Gewissenskonflikt" geraten wäre, will dennoch versuchen, beim Landratsamt eine "Öffnung des Bebauungsplans" zu erreichen.

Auf Vorschlag von Walter Prochaska (UWL) gibt es nun im Sitzungsraum eine "Gemeinderatssau". In das Sparschwein muss zwischen zwei und fünf Euro einwerfen, wer zu spät kommt. Der Inhalt am Jahresende wird wohl einem gemeinnützigen Zweck zugeführt werden.

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