Mitfeiern und mitgestalten

Ursprünglich hätte die "Lange Nacht der Demokratie" (LNdD) schon 2020 stattfinden sollen. Die Corona-Pandemie aber hat diese Pläne wie so viele andere durchkreuzt und so haben die mehr als 30 Kommunen in ganz Bayern, die daran teilnehmen wollten, mit dem 2. Oktober 2021 ein neues Datum festgelegt - nur wenige Tage nach der Bundestagswahl, die alle vier Jahre einen Grundpfeiler der deutschen Demokratie sichtbar macht.

Überschrieben ist die LNdD mit der Frage: "Was hält unsere Gesellschaft zusammen?" Die aufwendigen Planungen für die Aktion sind in den vergangenen Monaten unter der Federführung von Johanna Sticksel und Marita Hanold vom Treffpunkt Ehrenamt gelaufen. Insgesamt galt es, etwa 20 lokale Institutionen und Organisationen für einen bunten Abend in der Innenstadt zu koordinieren. Nun werden an 15 Spielorten Veranstaltungen aller Genres stattfinden - von Theater über Diskussionsrunden, Stadtführungen, einem Pub-Quiz und Lesungen bis hin zu kreativen Angeboten aller Art. Dabei sei "alles darauf ausgerichtet, den Menschen den Wert der Demokratie noch bewusster zu machen, sie zur Auseinandersetzung mit dem Thema anzuregen und neue Aspekte zu entdecken - und das mit Freude und Spaß", wie es in einer Mitteilung der Stadt Freising zu dem Projekt heißt.

Mit dem Programm wollen die Veranstalter alle Generationen ansprechen, schließlich sei Demokratie keine Frage des Alters. Und so beteiligen sich auch der Kreisjugendring, der Jugendstadtrat, das Jugendzentrum Vis-a-Vis und das Mentorenprojekt "Balu und Du", zum Beispiel mit Videoprojekten, Diskussionsforen und kreativen Aktionen. Der Poetry-Slam-Star Philipp Potthast tritt an verschiedenen Orten in der Stadt auf. Die Lebenshilfe veranstaltet ein buntes Treiben in der Fischergasse und die Sozialpädagogin und Trainerin Meral Meindl lädt bereits am Nachmittag des 2. Oktober zu einem "Runden Tisch der Kinderbeteiligung". So soll den Jüngsten in der Gesellschaft zukünftig eine starke Stimme verliehen werden und der Gedanke der "Langen Nacht der Demokratie" über die "LNdD" hinaus weiterwirken. Das Bildungswerk ist ebenfalls mit drei Veranstaltungen dabei.

Eröffnet wird das Spektakel am Samstag, 2. Oktober, um 17.48 Uhr auf dem Marienplatz. Die "krumme" Uhrzeit sei dabei "eine Verneigung vor einer der Grundsäulen der Demokratie und deren Begründer", wie die Stadt schreibt: 1748 veröffentlichte Charles de Montesquieu seine Abhandlung zur Gewaltenteilung. Bis 24 Uhr läuft das Programm, um 23.30 Uhr trifft man sich zu einer großen Lichterkette auf dem Marienplatz, die noch einmal ein Zeichen des Friedens, des Zusammenhalts und der Hoffnung sein soll.

Die Freisinger SZ hat die Pläne für die LNdD zum Anlass genommen, mit Sybille Schmidtchen, 74, ehemalige SPD-Gemeinderätin aus Eching, und Philomena Böhme, 21, Stadträtin der Freisinger Mitte, zwei Generationen von Politikerinnen zu einem Gespräch über Demokratie an einen Tisch zu bringen und dabei einen Bogen zur am Sonntag, 26. September, anstehenden Bundestagswahl geschlagen (). Es bildet gleichzeitig den Auftakt zu einer SZ-Serie, in der - ebenfalls passend zur Bundestagswahl - nicht nur die Direktkandidaten der Parteien vorgestellt werden. Es soll daneben auch um die Auswirkungen der Entscheidungen im Bund als höchster demokratischer Ebene auf die "kleine" Kommunalpolitik gehen. Und: In loser Folge werden einige Protagonisten der Fotoaktion (): "Warum gehst Du zur Langen Nacht der Demokratie?" des Kreisbildungswerks mit ihren Statements zu Wort kommen.

Alle Veranstaltungen sind an dem Abend kostenlos. Die lokale Gastronomie ist ebenfalls eingebunden. Programmhefte für die "Lange Nacht der Demokratie" liegen in zahlreichen Lokalen, Geschäften und öffentlichen Einrichtungen in der Stadt aus. Außerdem gibt es das Programm auch im Internet unter https://demokratie.freising.de.