Landtagswahl:Aufgelistet

Neben den Bewerbern um das Direktmandat engagieren sich im Wahlkampf auch zahlreiche weitere Kandidaten im Landkreis Freising

Von Thilo Schröderund Petra Schnirch, Freising

Sie bilden die zweite Reihe unter den Landtagsanwärtern: Sie kandidieren ausschließlich auf den jeweiligen Listen ihrer Parteien und haben deshalb deutlich schlechtere Karten als die Direktkandidaten, die sowohl Erst- als auch Zweitstimmen sammeln, die am Ende zusammengezählt werden.

Freie Wähler

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(Foto: Marco Einfeldt)

Maria Scharlach (Platz 39), 54 Jahre, sie ist Zweite Bürgermeisterin in Mauern und Kreisvorsitzende der Freien Wähler. Wichtig ist der landwirtschaftlich-technischen Assistentin die Stärkung des Mittelstands und des Handwerks. Sie ist selbst in einem Familienbetrieb tätig und dort für Büro und Buchhaltung zuständig. Daher kennt Scharlach die bürokratischen Hürden, die Firmen zu schaffen machen.

Grüne

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(Foto: Marco Einfeldt)

Susanne Günther (Platz 17), Jahrgang 1972, lebt seit 1992 in Freising. Nach ihrem Diplomstudium der Landschaftsarchitektur an der Hochschule Weihenstephan war die gebürtige Coburgerin als Projektmanagerin der Bayerischen Ingenieurekammer-Bau tätig. Seit 2013 ist sie wissenschaftliche Mitarbeiterin im Landtag. Besonders am Herzen liegt ihr die Umweltpolitik: "Das heißt, dass der ungezügelte Flächenfraß gestoppt wird und da gehört natürlich auch dazu, dass die dritte Startbahn beerdigt wird." Geht es nach Günther, dann sollen Radfahrer und der ÖPNV Vorrang haben, "sodass die Menschen gar nicht mehr aufs Auto angewiesen sind".

Barbara Prügl (Platz 57), 57, stellvertretende Landrätin, ist Medizin-Ökonomin und Auditorin im Qualitätsmanagement, Health-Care-Bereich. Die Auerin war früher Orts- und Kreisvorsitzende in Freising, derzeit ist sie Vorsitzende des Ortsverbands Holledau. Ihre Schwerpunkte sind "das Miteinander im zwischenmenschlichen Bereich", sie möchte "den Finger auf wunde Stellen legen, damit sie erst mal richtig bluten und dann heilen können".

FDP

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(Foto: Marco Einfeldt)

Martin Alberti, 43, ist gebürtiger Münchner und lebt in Freising. Der promovierte Biologe war von 2007 bis 2013 wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Fraunhofer Einrichtung für Mikrosysteme und Festkörper-Technologien in München. In der FDP ist er seit 2008 und seit 2011 Kreisvorsitzender in Freising. In der Landespolitik sind ihm die Bildungs- und Wissenschaftspolitik ein Anliegen. Alberti steht für "die Abschaffung des Kooperationsverbotes" und eine länderübergreifende, einheitliche Bildungsstrategie. Mit Frühförderung und kostenlosen Betreuungsangeboten möchte er benachteiligte Kinder fördern. Die Digitalisierung der Wirtschaft ist ein weiterer Schwerpunkt seiner Politik.

Linke

Laura Christine Popig (Platz 15), Jahrgang 1993, aus Moosburg, Bibliotheksassistentin. Sie ist erst im vergangenen Jahr zur Bundestagswahl in die Linke eingetreten. Sie will sich dafür einsetzen, dass die Mieten nicht weiter steigen, während die Löhne gleichzeitig stagnieren. Ein kostenloser ÖPNV würden zudem Pendler und letztlich auch die Umwelt entlasten. "Öffentlicher Nahverkehr, Bibliotheken, Altenpflegeheime und Krankenhäuser dürfen nicht zur Kapitalgewinnung benutzt werden", fordert sie.

Uwe Kroll (Platz 60), Hausarzt, aus Paunzhausen. Was ihn umtreibt, sind Missstände am Arbeitsplatz, der Mediziner hat beruflich viel mit Menschen zu tun, die durch die Belastungen am Arbeitsplatz krank werden. Die Gewerkschaften allein seien im Arbeitskampf nicht stark genug, deshalb engagiere er sich bei der Linken, schildert er. Weitere zentrale Themen sind für ihn der Pflegenotstand und die Altersarmut, außerdem die Umweltzerstörung durch Projekte wie die dritte Startbahn.

"mut"

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(Foto: Marco Einfeldt)

Stefan Hudler (Platz 35), 31, wohnt in Freising und arbeitet als selbständiger Elektromeister. "mut" ist sein erstes parteipolitisches Engagement. Er sieht hier eine Plattfom, "die viele meiner persönlichen Anliegen aufgreift". Hauptanliegen sind für ihn die Vermeidung der dritten Start- und Landebahn am Münchner Flughafen sowie die Gemeinwohlökonomie.

Stefanie Eilers (Platz 42), 45, ist Kauffrau im technischen Vertrieb/Personal. Die Freisingerin setzt sich besonders für den Naturschutz ein. Vor "mut" war sie schon bei den Liberalen und den Sozialdemokraten. Ihre Motivation für den Wechsel: "fehlende Konsequenz in humanistischen Fragen. Politische Behäbigkeit."

ÖDP

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(Foto: Marco Einfeldt)

Emilia Kirner (Platz 5), 20, Studentin der Lebensmittelchemie an der TU München, interessiert sich besonders für die Themen öffentlicher Nahverkehr, nachhaltiger Konsum und wie man junge Menschen für Politik begeistern kann. Die Freisingerin gründete schon mit 17 Jahren in ihrer Heimat Landshut einen Ortsverband der Jungen Ökologen, der Jugendorganisation der ÖDP. Seit zwei Jahren hat sie außerdem das Amt der stellvertretenden Bundesvorsitzenden der Jungen Ökologen inne. Zudem ist Kirner Mitglied des Landesvorstandes ihrer Partei.

Die Partei

Andreas Decker (Platz 18), 46, arbeitet als Vertriebsinnendienstler in einer Spedition. 2008 kandidierte er bei der Kommunalwahl auf den Listen der Linken als Parteiloser. Im März 2017 war Decker Gründungsmitglied des Kreisverbands der Satirepartei, dessen Vorsitzender er ist. Da "Die Partei" sich laut Decker zum Ziel gesetzt hat, Inhalte in der Politik überwinden zu wollen, gehe er nur mit den Forderungen in den Wahlkampf: Bierbrunnen für alle, keine dritte Startbahn, der individualisierte Bürgerentscheid und "Gebt AfD-Wählern eine zweite Chance".

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