Landkreis investiert in seine Straßen:30 Millionen für Flughafenzubringer

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Der Kreisausschuss beschließt das Straßenausbauprogramm für die Jahre 2022 bis 2026. Mit dabei ist auch die Ertüchtigung des Knotenpunkts an FS 44 und Ismaninger Straße, der den einst geplanten "Turbokreisel" ersetzen soll.

Von Peter Becker, Freising

Das Straßenausbauprogramm für die Jahre 2022 bis 2026 hat der Kreisausschuss des Kreistags beschlossen. Mit drin ist die Ertüchtigung des Knotenpunkts Kreisstraße FS 44/Ismaninger Straße. Das ist der Flughafenzubringer, für den einst der berühmt-berüchtigte Turbokreisel geplant war. Baubeginn der Maßnahme ist im Jahr 2025. Veranschlagt sind dafür 30 Millionen Euro an Gesamtkosten. Der Kreisausschuss stimmte den vorgeschlagenen Maßnahmen zu. Johannes Becher (Grüne) wünschte sich im Vorfeld zu den konkreten Beschlüssen zu den Baustellen eine Besichtigung der örtlichen Gegebenheiten. Die Kreisrätinnen und Kreisräte sollten sich an Ort und Stelle ein Bild vom Zustand der Straßen verschaffen können.

In der Oktobersitzung des vergangenen Jahres hatte sich der Kreistag endgültig von der Idee eines Turbokreisels verabschiedet. Der sollte die zum Flughafen fahrenden oder von dort kommenden Autos auf die jeweiligen Fahrspuren verteilen. Stattdessen lässt der Kreistag nun eine Machbarkeitsstudie erstellen, die auf Untersuchungen aufbaut, die Andreas Kämper vom Tiefbauamt des Landratsamts vorgestellt hatte. Dazu zählen prognostizierte Verkehrsströme und der Vorschlag, eine neue Isarbrücke im Landschaftsschutzgebiet Isarauen zu bauen. Diese wäre dann vierspurig, was nicht unumstritten ist. Die Untersuchung dauert ein ganzes Jahr. Die Ergebnisse könnten demgemäß in einer der Herbstsitzungen vorgestellt werden. Anfang 2022, hieß es damals in der Kreistagssitzung, könnten nach Ansicht der Verwaltung auf der gewonnenen Grundlage anschließend die weiteren Planungsarbeiten beginnen. Die Baumaßnahme soll 2025 zwischen dem Knotenpunkt und der Autobahnzufahrt zur A 92 beginnen.

Machbarkeitsstudie vergeben
:Auf dem Prüfstand

Ein Planungsbüro soll jetzt für den Knotenpunkt FS 44/45 Alternativen zum "Turbokreisel" untersuchen. Die Grünen mahnen einen möglichst geringen Flächenverbrauch an

Von Corinna Bail

Zahlreiche weitere Projekte

Für das Jahr 2022 ist der weitere Ausbau der Ortsdurchfahrt der FS 13 durch Goldach geplant. 900 000 Euro sind dabei für die Sanierung einer baufälligen Brücke vorgesehen. Für die vereinbarte finanzielle Beteiligung des Landkreises an der Freisinger Westtangente ist eine weitere Million in den Haushalt eingestellt. Die teuerste beginnende Maßnahme ist der Bau einer Isarbrücke an der Kreisstraße FS 13. Dafür sind 14 Millionen Euro veranschlagt. Beginnen sollen ebenso die Arbeiten an einem Rad- und Fußweg zwischen Palzing und Haindlfing (3,4 Millionen Euro).

Weiter gehts im Jahr 2023 mit dem Ausbau der Ortsdurchfahrt von Goldach. Die Gesamtkosten dafür betragen etwa 3,5 Millionen Euro. 2024 starten die Bauarbeiten am Ausbau der FS 7 zwischen Helfenbrunn (3 Millionen) und der FS 30 zwischen Gammelsdorf und Enghausen (5,7 Millionen).

Fortgeführt werden in 2026 neben der Ertüchtigung des Knotenpunkts bei Freising der Ausbau der FS 10 zwischen Oberappersdorf und Gerlhausen (3 Millionen Euro) und der FS 35 zwischen Schweinersdorf und Wollersdorf (2,7 Millionen). Begonnen wird mit den Bauarbeiten an der FS 7 zwischen Schidlambach und der Landkreisgrenze (6,4 Millionen). Der Ausbau der Ortsdurchfahrt der FS 31 in Lauterbach (2 Millionen) steht ebenfalls an.

Beschlossen hat der Kreisausschuss auch die Erneuerung eines Stahlbetondurchlasses unter der FS 16 bei Niederambach für 230 000 Euro. Ein ähnliches Vorhaben steht nördlich von Enghausen an der FS 30 für 240 000 Euro an. Beide Bauwerke stammen aus den Sechzigerjahren.

© SZ vom 02.08.2021 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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