Landkreis Freising:Bauen im Landschaftsschutzgebiet

Der Planungsausschuss des Kreistags befürwortet die Herausnahme mehrerer Flächen in den Gemeinden Eching und Zolling. Kritik gibt es an der geplanten Erweiterung der Wohnbebauung in Anglberg.

Bauvorhaben in Landschaftsschutzgebieten sind immer eine heikle Angelegenheit. Den Kreisräten bereiten solche Anträge in der Regel Bauchschmerzen, nicht selten werden sie abgelehnt. Bei einer 0,4 Hektar großen Fläche im Schutzgebiet "Freisinger Moos und Echinger Gfild" hatte der Planungsausschuss des Kreistags in seiner jüngsten Sitzung keine Einwände. Dort wollen zwei Landwirte für eine Kompostieranlage eine betonierte Bodenplatte errichten. Die Verwaltung wird nun das Änderungsverfahren in Angriff nehmen.

Auf dem direkt an der A 92 gelegenen Areal wollen die Landwirte zum Düngen ihrer Ackerflächen Komposterde aus eigener Herstellung einsetzen. Dazu soll auch Material, das bei der Landschaftspflege in den Landkreisen Freising und Pfaffenhofen anfällt, verwertet werden. Da die Anlage deshalb als eigenständiger Gewerbebetrieb gilt, ist das aufwendige Verfahren notwendig.

Aufgrund der Lage neben der Autobahn sei von einer starken Vorbelastung auszugehen, heißt es in den Sitzungsunterlagen. Die negativen Auswirkungen auf das Landschaftsbild seien als gering einzuschätzen. Die Verwertung des Grünguts wiederum sei sinnvoll, der Zukauf von Dünger werde reduziert, lange Transportfahrten für die Entsorgung des Materials entfielen. Im Gegenzug wird die Gemeinde Eching für den Flächenverlust die im Hollerner See gelegene Naturschutzinsel in das Landschaftsschutzgebiet aufnehmen lassen, dort brütet die seltene Zwergrohrdommel.

Anton Wollschäger hat ein Problem mit der Ausweitung der Wohnbebauung

In der Gemeinde Zolling sollen Flächen aus dem Landschaftsschutzgebiet Ampertal ausgegliedert werden - etwa 1,6 Hektar für die weitere Ortsentwicklung von Anglberg und 0,3 Hektar für eine Grüngutsammelstelle nahe des Kieswerks. Während Letzteres unumstritten war, hatte Anton Wollschläger (Grüne) ein Problem mit der Ausweitung der Wohnbebauung. Man sollte es nicht fördern, "wenn solche kleinen Siedlungen immer größer werden", sagte er. Mit 13:2 Stimmen befürwortete der Ausschuss dann aber auch diese Herausnahme. Die Untere Naturschutzbehörde stufte das Vorhaben als "maßvoll" ein, es werde "sehr landschaftsschonend mit Eingrünungen umgesetzt".

Im Gegenzug soll ein Areal entlang des Flitzinger Bachs nach der Rekultivierung eines großflächigen Kiesabbau-Gebiets nun in das Schutzgebiet eingebracht werden. Die Lücke im Bereich der Leitenhänge werde damit an wichtiger Stelle deutlich reduziert, urteilt die Behörde.

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