Kindertagespflege:Tagesmütter müssen Ausbildung weiter selbst bezahlen

Spaziergänge mit den anvertrauten Kindern gehören zum Alltag einer Kindertagesmutter. Diese muss zumindest im Landkreis Freising die Kosten für ihre Qualifikation selbst tragen. (Foto: Jan-Philipp Strobel/dpa)

Jugendhilfeausschuss in Freising lehnt Antrag der Grünen zur Kostenübernahme ab.

Wer sich als Tagesmutter oder -vater in der Kindertagespflege engagieren will, der soll seine Ausbildung auch künftig selbst bezahlen. Dies hat der Jugendhilfeausschuss des Freisinger Kreistags mehrheitlich beschlossen. Das Gremium wies in seiner Abstimmung einen Antrag der Fraktion der Grünen mit 13:5-Stimmen ab. Diese wollte dem Fachkräftemangel in der Kindererziehung gegensteuern. Jede geeignete Tagespflegeperson sei ein Gewinn für den Landkreis, die Kommunen und die Familien, heißt es im Antrag. Eine kostenfreie Ausbildung steigere die Attraktivität, entlaste die betreffenden Personen und erleichtere die Bewerbung des Angebots.

Derzeit betragen die Kosten zur Qualifikation in der Kindertagespflege für Teilnehmende mit pädagogischer Ausbildung 150, ohne pädagogische Ausbildung 250 Euro. Laut Verwaltung werden anteilig Kosten zurückerstattet, wenn die entsprechende Person eine Tätigkeit im Landkreis aufnimmt. Die Zahl der Teilnehmenden an der Qualifizierung sei trotz der Kostenbeteiligung in den vergangenen Jahren kontinuierlich gestiegen. Aktuell nehmen 22 Frauen an dem Kurs 2024/25 teil. Das sind doppelt so viele wie während des Kurses 2023/24.

Für die Verwaltung ist das ein Indiz dafür, dass die Ausbildungskosten keine abschreckende Wirkung haben. Im Gegenteil hätten diese positive Effekte. Durch die Ausbildungskosten sei die Anmeldung für den Kurs und dessen erfolgreichen Abschluss verbindlicher. Ohnehin bestehe die Möglichkeit, dass die Agentur für Arbeit die Kosten unter bestimmten Umständen übernimmt.

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