Inzidenzwert von über 50:Die Ampel steht auf Rot

FREISING: Altstadt - Obere Hauptstrasse - Corona-Sonntag mit Groß-Baustelle

Wo überall auch im Freien Masken getragen werden müssen, darüber fanden am Montagnachmittag intensive Gespräche statt.

(Foto: Johannes Simon)

Am Montag hat der Landkreis mit einem Wert von 58,52 die kritische Marke von 50 Neuinfektionen innerhalb von sieben Tagen überschritten. Damit gelten von Mittwoch an verschärfte Auflagen, Sperrstunde ist dann um 22 Uhr.

Von Petra Schnirch und Nadja Tausche, Freising

Die Corona-Ampel ist in Freising auf Rot gesprungen. Am Montag hat der Landkreis mit einem Wert von 58,52 die kritische Marke von 50 Neuinfektionen innerhalb von sieben Tagen überschritten. Damit gelten verschärfte Auflagen, die Sperrstunde wird von 23 auf 22 Uhr vorverlegt, bei privaten Feiern und Kontakten dürfen sich nur noch maximal fünf Personen oder zwei Haushalte treffen. Wo überall auch im Freien Masken getragen werden müssen, darüber fanden am Montagnachmittag intensive Gespräche statt.

Gelten werden die Regelungen für den roten Bereich erst von Mittwoch an. Entscheidend dafür ist die Liste des bayerischen Gesundheitsministeriums, die auf der Internetseite eingesehen werden kann. Die Zahlen werden nur einmal am Tag um 15 Uhr aktualisiert, am Montag blieb Freising deshalb vorerst im gelben Bereich. Am Dienstag müsste es folgerichtig auf die rote Liste wechseln, am Folgetag treten die Auflagen dann in Kraft.

Insgesamt 1499 Personen (Stand 19. Oktober, 15 Uhr) sind im Landkreis seit 29. Februar positiv auf das Coronavirus getestet worden, das sind 32 mehr als am Freitag. Acht Personen, die sich infiziert haben, werden derzeit im Klinikum Freising behandelt, ein Patient befindet sich auf der Intensivstation, außerdem werden dort zwei Verdachtsfälle betreut.

Wo die Maskenpflicht gilt, wird derzeit noch erörtert

Wo nun auch im Freien Masken getragen werden müssen, legt grundsätzlich die Kreisverwaltungsbehörde, also das Landratsamt, fest. Mit den Polizeiinspektionen werde derzeit erörtert, wo dies sinnvoll sei, teilte die Behörde am Montagnachmittag mit. Auch mit den Gemeinden stimme man sich ab. Christl Steinhart, Pressesprecherin der Stadt Freising, riet "dringend" dazu, auf der Straße in jedem Fall einen Mund-Nasen-Schutz zu tragen, um sich sicherer fühlen zu können. Angebracht sein dürfte das in Freising derzeit vor allem im engen Baustellenbereich in der Oberen Hauptstraße.

Ob eine Maskenpflicht, sobald sie offiziell erlassen wird, eingehalten wird, können sowohl Polizei als auch städtisches Ordnungsamt und Landratsamt kontrollieren. Die verschärften Regelungen gelten prinzipiell solange, bis der Landkreis nicht mehr auf einer der beiden Listen des bayerischen Gesundheitsministeriums aufgeführt ist.

Zehn Soldaten unterstützen das Gesundheitsamt

Derweil hat das Gesundheitsamt Hilfe bekommen. Zehn Soldaten der Bundeswehr unterstützen die Mitarbeiter bei der Nachverfolgung der Kontaktpersonen, wie Landratsamtssprecher Robert Stangl berichtet: Vier von ihnen sind schon seit gut zwei Wochen vor Ort, am vergangenen Mittwoch sind demnach sechs weitere Soldaten nach Freising gekommen. Sie übernehmen die Telefonate mit den Kontaktpersonen, "dies funktioniert gut", so Stangl. Sogenannte "Springer", die von Landkreis zu Landkreis wechseln, helfen anders als angedacht derzeit nicht in Freising aus. Es habe sich herausgestellt, dass es sich um Medizinstudenten "ohne praktische Vorerfahrung hinsichtlich der Kontaktpersonenermittlung" handle, so Stangl, auch habe ihr Einsatz nur für eine kurze Dauer sicher zugesagt werden können. Die Soldaten dagegen stünden zumindest mittelfristig zur Verfügung und konnten die Arbeit schnell beginnen: Man habe deshalb "auch unter Berücksichtigung des Einarbeitungsaufwands" deren Einsatz vorangestellt.

Was längerfristige Hilfe für das Gesundheitsamt angeht, wurden mehrere staatliche Stellen neu geschaffen. "Stellen für die Kontaktpersonennachverfolgung wurden und werden laufend besetzt", so Stangl. Schlecht sieht es allerdings beim Fachpersonal aus: Zusätzliche Ärzte oder Hygienekontrolleure zu finden gestalte sich schwierig, weil Bewerbungen rar seien. Nach Angaben Stangls ist das Stammpersonal im Gesundheitsamt seit Monaten stark belastet - die jetzt dazugekommene Hilfe mildere die Situation aber immerhin etwas ab.

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