Süddeutsche Zeitung

Badespaß im Landkreis Freising:Ein Konzept muss her

In Hallenbädern darf wieder geschwommen werden. Das Freisinger Fresch öffnet frühestens zum Wochenende

Von Alexandra Vettori, Freising

Die bayerische Landesregierung erlaubt das Schwimmen in Hallenbäder seit diesem Montag wieder, doch viele Betreiber machen da nicht gleich mit. Dienstag vergangener Woche wurden die neuesten Lockerungen angekündigt, darunter auch die für Hallenbäder. Allerdings gibt es viele Vorgaben, für die es jetzt erst einmal individuelle Konzepte braucht. Der Leiter des Freisinger Bades "Fresch", Alexander Frederking, nannte als frühestmöglichen Öffnungstermin des Innenbereichs das Ende dieser Woche. "Das war jetzt leider zu kurzfristig dafür, dass wir gleich am Montag öffnen", sagte er.

Nicht nur die Lenkung der Besucher im Bad sind Bestandteil der zu erstellenden Konzepte, sondern auch die Frage, wie viele Mitarbeiter kurzfristig eingesetzt werden können. Sie waren laut Frederking in Kurzarbeit, sind seit Anfang Juni teils im Freibad eingesetzt, Saisonkräfte, wie sonst im Sommer üblich, habe man aber keine eingestellt. "Da müssen wir jetzt erst einmal schauen, wir geben unser Möglichstes", versprach der Chef des Schwimmbads. Zuletzt müsse noch eine Begehung mit Mitarbeitern des Freisinger Gesundheitsamtes stattfinden. Was die Öffnung der Saunen anbelangt, konnte Frederking ebenfalls keine Zusagen machen.

Tatsächlich sind es viele Regeln, die zu beachten sind. Gäste müssen auf dem Weg vom Eingang bis zur Umkleide sowie im Gastrobereich Maske tragen, bei Duschen und Ruheliegen gilt der Abstand von 1,5 Metern, Liegen sind regelmäßig zu desinfizieren, und in die Becken darf nur eine bestimmte Zahl von Personen. Immerhin wird Freising wohl das einzige Hallenbad im Landkreis sein, das diesen Sommer überhaupt geöffnet hat. In Neufahrn sagt Franz Rauch, der Geschäftsleiter der auch für das Schwimmbad "Neufun" zuständigen Freizeitpark-Gesellschaft, das Bad werde wohl bis auf weiteres geschlossen bleiben. Die Auflagen seien extrem, da stelle sich die Frage nach einem wirtschaftlichen Betrieb. Voraussichtlich werde man nach den Sommerferien schauen, ob es unter den dann geltenden Auflagen möglich sei. Die 20 Mitarbeiter bleiben bis dahin in Kurzarbeit. Das Neufun selbst ist parat, denn die Schwimmbadverwaltung hat die jährlichen Reinigungs- und Ausbesserungsarbeiten von August auf Mai in die Corona-Zwangspause vorverlegt. Doch das Wasser in den Becken ist abgelassen, die Heizung aus. So wolle man das Defizit, das ohnehin massiv aufgelaufen sei, wenigstens nicht durch laufende Kosten zusätzlich belasten, erklärt Rauch. Wie groß das coronabedingte Minus insgesamt ist, dazu könne man aber erst am Ende des Jahres etwas sagen.

Auch in Moosburg wird es kein Schwimmvergnügen an Schlechtwettertagen geben. Denn auch hier bleibt die Kleinschwimmhalle bis auf weiteres zu. Stefan Sigl, der im Rathaus für die Bäder zuständig ist, betont, das Freibad sei auf, und die Schwimmhalle im Sommer normalerweise ohnehin geschlossen, heuer freilich etwas länger.

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Quelle:
SZ vom 23.06.2020
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