Kurzfilmfestival im Lindenkeller:Von der Dokumentation bis zum Musikvideo

Kurzfilmfestival

Jan Werner und Stefan Tesar (links und Mitte) veranstalten in Freising zum zweiten Mal ein Kurzfilmfest. Moderiert wird es von Florian Wildgruber.

(Foto: oh)

Jan Werner und Stefan Tesar starten am Sonntag die Neuauflage ihres "Independent StarFilmfests". Zu sehen gibt es 40 Produktionen aus aller Welt. Eine Jury wählt beim "StarFilmfest" vier Preisträger aus.

Von Nadja Tausche, Freising

Ins Kino kann man in Freising schon länger nicht mehr gehen. Das "Camera" hat im Jahr 2013 zugemacht, die Eröffnung des Filmpalasts in den Schlüterhallen lässt noch auf sich warten. Einen Beitrag zur Filmkultur der Stadt wollen Jan Werner und Stefan Tesar trotzdem leisten - oder genau deshalb. Im Juni des vergangenen Jahres haben sie ein Kurzfilmfestival ins Leben gerufen, genannt "Independent StarFilmfest". Es sei sehr gut angenommen worden, sagt Jan Werner: Etwa hundert Leute seien gekommen, "und uns wurde gesagt, dass genau das gefehlt hat in Freising: Eine bunte Filmauswahl." Deshalb veranstalten die beiden das Kurzfilmfestival am kommenden Sonntag zum zweiten Mal.

40 Kurzfilme aus aller Welt zeigen sie dabei. Die Beiträge kommen aus Bayern und Deutschland, aus Taiwan und dem Libanon. Eingereicht wurden sie über eine Internetplattform. Die Jury, die aus insgesamt 200 Vorschlägen die besten Filme ausgewählt hat, besteht aus zehn Leuten: Mit dabei seien professionelle Filmemacher, erklärt Werner, aber auch "filmbegeisterte Cineasten" sowie normale Filmkonsumenten. Die beiden Organisatoren kommen selbst aus der Filmbranche. Tesar ist Kameramann, Werner arbeitet als Filmemacher und Autor.

Auch in Moosburg und Landshut gibt es Kurzfilmveranstaltungen

Das Ziel des Kurzfilmfestivals ist es, Filmemacher zusammenzubringen und unabhängig produzierten Kurzfilmen zu mehr Aufmerksamkeit zu verhelfen. So schreiben es die beiden auf der Veranstaltungswebseite. Es sei außerdem höchste Zeit für ein Kurzfilmfestival in Freising, meint Werner: Immerhin gebe es auch in Moosburg und Landshut ähnliche Veranstaltungen. Dass Filmemacher aus anderen Ländern ihre Filme bei dem Freisinger Kurzfilmfestival einreichen, beziehungsweise sie auf der Plattform hochladen, erklärt sich Werner unter anderem durch das Posten in sozialen Netzwerken. "Das nimmt einen Großteil der Zeit in Anspruch", sagt er, dafür würden so aber viele Filmemacher auf sie aufmerksam. Wer dann einen Film eingereicht hat, kann von der Jury mit einem Preis bedacht werden. Hoch ist der allerdings nicht, denn die Organisatoren bezahlen ihn aus der eigenen Tasche: Jeweils 100 Euro bekommen die insgesamt vier Gewinner.

Am kommenden Sonntag werden einige der Filmemacher selbst zur Stelle sein. Die Freisinger Filmemacherin Tini Tüllmann etwa hält einen Vortrag über den "steinigen Weg zum selbstfinanzierten Film", so beschreibt es Werner. Auch der Allgäuer Kinobetreiber und Filmemacher Kai Erfurt wird sprechen. Moderiert wird der Tag von dem Freisinger Sportler und Redner Florian Wildgruber. Das Konzept ist dabei etwas anders als bei der vorigen Veranstaltung: Die Filme sind jetzt in Unterkategorien eingeteilt. "Das war ein Kritikpunkt beim letzten Mal", erklärt Werner: Der eine oder andere habe gesagt, den Horrorfilm hätte er jetzt nicht unbedingt sehen müssen. Am Sonntag können Zuschauer zwischen den Kategorien Dokumentationen, Kurzfilme und Musikvideos sowie Horror und Science-Fiction wählen.

Auch für das nächste Festival im Sommer diesen Jahres haben die Organisatoren schon Pläne. Man wolle das Festival auf zwei Tage ausweiten und zusätzlich zu den Kurzfilmen auch Spielfilme zeigen, sagt Werner. Und "Wir wollen den Filmnachwuchs miteinbinden": Dafür habe man vor, gezielt auf Freisinger Schulen zuzugehen.

Das "Independent StarFilmfest" findet am Sonntag, 13. Januar, von 12 bis 22 Uhr im Lindenkeller in Freising statt. Tagestickets gibt es für zwölf Euro in der Freisinger Touristeninfo oder an der Abendkasse, Karten für einzelne Kategorien für drei bis sieben Euro nur an der Abendkasse.

Zur SZ-Startseite

Heimat Freising
:Ein filmischer Streifzug durch die Domstadt

Klaus Bichlmeier hat das Freisinger Publikum schon einmal mit einem Film begeistert. Jetzt hat er wieder einen Streifen über seine Geburtsstadt gedreht. Mit dabei: Roider Jackl und die Schachtl-Mare.

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: