Süddeutsche Zeitung

Kurzer Neustart:Gaststätte wieder geschlossen

Echinger Huberwirt wird nun möglicherweise verkauft

Nur ein halbes Jahr nach dem Neustart ist die Echinger Traditionsgaststätte Huberwirt möglicherweise vorerst doch Geschichte. Am Freitag wird die Gaststätte geschlossen, der Hotelbetrieb läuft vorerst weiter. Das gesamte Gebäude an der Hauptstraße, unmittelbar neben dem Rathaus, soll eventuell verkauft werden. Ob die Wirtschaft vom neuen Eigentümer dann genutzt wird, ist nicht absehbar.

Nach jahrelanger Verpachtung von Hotel und Gaststätte waren erst zum Jahreswechsel die beiden Töchter des Eigentümers Johann Graßl als Betreiberinnen eingestiegen. Nun gab es aber offenbar eine familieninterne Neuausrichtung. Der Gesamtkomplex, seit über 120 Jahren in Familienbesitz, soll möglicherweise verkauft werden. Während das Hotel weitergeführt wird, haben die Pächterinnen Marlene Graßl und Anna Marienwald das Lokal sofort geschlossen. Vereinsversammlungen oder Tagungen werden weiter stattfinden, dann mit externem Catering.

Der Huberbauer, an der Stelle des heutigen Graßl-Hauses gelegen, war wahrscheinlich seit 1873 eine damals sogenannte Flaschlwirtschaft. Seit 1878 war als Hofname nicht mehr Huberbauer, sondern Huberwirt geläufig. Nach dem Tod des Wirts 1889 heiratete der Wirtssohn Sebastian Graßl aus Inkofen die Witwe mit ihren fünf Kindern - und das Anwesen gleich mit. Seither ist der Huberwirt in Familienbesitz. In dritter Generation wurden Gaststätte und Landwirtschaft getrennt und Johann Graßl, der Vater des heutigen Eigentümers, baute 1955 das Wirtshaus mit Saal für 450 Personen an die Hauptstraße. 1968 wurden erstmals Fremdenzimmer angeboten und 1972 bei einem großen Umbau der Saal stillgelegt und dafür ein Hotel eröffnet. Seit 1995 ist Johann Graßl in vierter Generation Eigentümer.

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Quelle:
SZ vom 18.07.2019 / kbh
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