Am Wochenende starten im Kunstforum Schafhof in Freising gleich zwei Ausstellungen: Eine nimmt das 30-jährigen Bestehen des Erdzeichens am Münchner Flughafen zum Anlass für eine Sonderausstellung über den Künstler Wilhelm Holderied, die andere ist ein Novum: Im Format „Shift“ zeigt der Schafhof künftig nicht nur die Werke von Gastkunstschaffenden, sondern tauscht mit internationalen Partnerorganisationen ganze Ausstellungen aus. Den Anfang macht „Grenzwerte“, eine Ausstellung der „Budapest Galerie“.
Eine der Gastkünstlerinnen aus Budapest ist nun auch für ein „Muttertags-Special“ verantwortlich: Künstlerin Ágota Veres bietet am 11. Mai von 14 bis 16 Uhr Aquarellmalen mit dem Schwerpunkt „Layer und Risse“ an. Daneben ist ein experimentelles Arbeiten auch mit anderen Maltechniken wie Acryl, Pastell und Collage möglich. Es sind keinerlei Vorkenntnisse nötig. Die Teilnahmegebühr beträgt 15 Euro inklusive Materials. Anmeldungen sind möglich bis 8. Mai unter info@schafhof-kunstforum.de.
Vom 10. Mai bis 22. Juni zeigt der Schafhof die Ausstellung „Grenzwerte“ von Mátyás Fusz. Sie ist der Auftakt des neuen Ausstellungsformates „Shift“. Dabei handele es sich um eine Reihe, die eine neue Ebene im Konzept der europäischen Kunstpartnerschaften eröffne, so die Veranstalter: den internationalen Austausch ganzer Ausstellungen. Kunstschauen von Partnerinstitutionen würden im Kunstforum und Projekte des Kunstforums aus dem Ausstellungs- und Residenzprogramm sowie der Kunstsammlung an anderen Orten im Ausland und in Oberbayern gezeigt.
Die Ausstellung beschäftige sich mit der Grenze von städtischem und ländlichem Leben. In beiden Lebensbereichen (Stadt und Land) sei der Mensch als Individuum die entscheidende Größe. Dargestellt werden sollen die Eigenwahrnehmung des Menschen und die von ihm aufgestellten persönlichen Grenzen. Großformatige monochrome Bilder und abstrakte Lichtinstallationen sollen das Tonnengewölbe in eine metaphorische, halb abstrakte Bilderwelt verwandeln.
„Fusz spielt mit der Idee einer sichtbaren Grenze des peripheren Sehens und ‒ was noch wichtiger ist ‒ des eigenen persönlichen Raums, den man wie ein neues Organ mit sich herumtragen kann“, so Júlia Hermann, Kuratorin von Grenzwerte. Sie ergänzt: „Die präsentierten Arbeiten bieten die Möglichkeit einer Erzählung, ohne eine Lösung vorzuschlagen ‒ es gibt keinen definitiven Anfang und kein definitives Ende der Ausstellung.“ (Isabel Sophie Oberländer)

Bildende Kunst:Wegmarke zwischen Sternen und Moor
Mit seinem Erdzeichen hat Wilhelm Holderied vor 30 Jahren am Münchner Flughafen eine monumentale Bodenskulptur geschaffen, die sich nur aus der Luft zur Gänze erschließt. Zum Jubiläum wird der international renommierte Künstler einen neuen Akzent setzen.
Das Projekt Erdzeichen von Wilhelm Holderied am Münchner Flughafen ist eine international bekannte Land-Art-Skulptur direkt in der Nachbarschaft des Kunstforums. 2025 jährt sich die Eröffnung des monumentalen Kunstwerks zum 30. Mal. Zu den zahlreichen Veranstaltungen aus diesem Anlass steuert der Schafhof vom 10. Mai bis zum 6. Juli eine Ausstellung mit Dokumentationen zu Bau und Bedeutung der Installation bei und zeigt weitere künstlerische Arbeiten von Holderied.
„Die Idee war, am neuen Münchner Flughafen im Erdinger Moos ein großes Erdzeichen in die Erde zu furchen, um der hektischen Betriebsamkeit eines Großflughafens die nahezu ruhende, inselhafte Zeit des Moorgebietes gegenüberzustellen“, so der Künstler zu seiner Arbeit. Er sieht das Erdzeichen als ein Furchensymbol, das die eigenständige und rhythmische Kraft der Erde wiedergibt und einen bewussten Kontrast zur Technik des Flughafens bildet.
Informationen zu den Ausstellungen und weiteren Veranstaltungen gibt es unter www.schafhof-kunstforum.de.