Kunst im Schafhof:Ein Symposium für europäischen Austausch

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Vertreter von Kunsthäusern aus Italien, Ungarn, Ukraine, Polen und Tschechien kommen am Sonntag zum Symposium "Residenz Europa" in den Schafhof. Besucher können auch mit den Künstlern ins Gespräch kommen.

Von Laura Dahmer, Freising

Sie sind als "Botschafter" für ihre Kultur im Ausland unterwegs, ihre Sprache ist die Kunst. So fasst Eike Berg, Leiter des Schafhof, den Künstleraustausch in Worte, den das Künstlerhaus bereits seit 14 Jahren organisiert. Am Sonntag, 24. März, um 13.30 Uhr treffen sich die verschiedenen teilnehmenden Institutionen zu "Residenz Europa", einem Symposium im Schafhof. Um sich auszutauschen, besser kennenzulernen und weiter am gemeinsamen Konzept zu arbeiten. Die Veranstaltung, betont Berg, sei aber ausdrücklich öffentlich und alle Interessierten eingeladen, vorbeizukommen. Das Programm beinhaltet auch einen Rundgang durch die aktuelle Ausstellung und Gespräche mit den Künstlern.

Zu dem Treffen im Schafhof kommen Kunsthäuser aus Italien, Ungarn, Ukraine, Polen und Tschechien nach Freising. "Es wird ein spannender Austausch, jeder ist anders", stellt Berg fest. Nicht nur kulturell: Von staatlichen Galerien, selbstverwalteten Alternativen bis hin zu kirchlichen Organisationen sei alles vertreten. Diese unterschiedlichen Arbeitsweisen und Mentalitäten zusammenzubringen, sei manchmal gar nicht so einfach, sagt Berg: "Das Interesse für den Künstleraustausch ist da, aber wir finden nicht immer den richtigen Rahmen." Gerade mit westeuropäischen Kunsthäusern sei das oft schwer, weshalb fast alle Partner aus dem Osten kommen. Denn das Künstleraustauschprogramm des Schafhof hat strenge Kriterien: "Über das Europäische Kunststipendium Oberbayern verteilen wir dreimonatige Stipendien an Künstler aus dem Ausland, stellen ihnen ein Atelier, Unterkünfte und Monatsgeld." Diese Künstler werden aber über Partner in den Herkunftsländern ausgewählt, die Künstlern aus Oberbayern im Gegenzug das Gleiche bieten müssen.

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"In die Kunst werden meist die Einflüsse des Auslandsaufenthals aufgenommen"

Aktuell laufen solche Partnerschaften mit Polen und Ungarn, ab diesem Jahr sollen nun einige neue Länder dazukommen: "Voraussichtlich werden es insgesamt sechs", so Berg. Von denen kommen, bis auf das Kulturhaus in Slowakei, am Sonntag alle zum Symposium. Sie alle werden sich während deiner Kurzpräsentation im Ausstellungsraum vorstellen, nachdem Leiter Eike Berg durch die Räumlichkeiten geführt hat. Dort befindet sich aktuell die Ausstellung "Research Network /Connection" mit Werken der Künstler, die im vergangenen Jahr am Austauschprogramm teilgenommen haben. "Es ist immer wahnsinnig schön zu sehen, was die Künstler während der drei Monate gemacht haben", schwärmt Berg. "In deren Kunst werden meist die Einflüsse des Auslandsaufenthalts aufgenommen." Dieser Auslandsaufenthalt, sagt er, liege irgendwo zwischen Tourismus und "dorthin ziehen" und soll den Künstlern die Chance geben, sich mit dem Ort und der Kultur zu befassen. In der anschließenden Ausstellung können sich die Stipendiaten, die zeitweise den Wohnort getauscht haben, dann vernetzen. "Das fördert den europäischen Gedanken: Wir reden immer von einem Europa der Regionen, nicht der Staatsgrenzen", sagt Berg. Sich auf regionaler Ebene untereinander kennen und respektieren lernen, sei dafür essenziell. Berg will das Symposium am Sonntag nutzen, um diese Idee und das Netzwerk zu verstärken.

Neben den einzelnen Partnern und Künstlern hält deshalb auch Gitte Zschoch, Leiterin des Büros von Eunic, dem Netzwerk der nationalen Kulturinstitute der Europäischen Union in Brüssel, einen Vortrag über internationale kulturelle Zusammenarbeit. "Sie ist ein großes Kaliber in der Kunstwelt, die uns hoffentlich Impulse geben kann."

© SZ vom 22.03.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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