Bei einem „Großen Künstlergespräch“ werden sich Co-Kurator Björn Vedder und die drei internationalen Künstlerinnen Rosa Menkmann, Meriç Algün und Yuki Jungesblut am kommenden Sonntag, 17. November, mit dem Publikum zu ihren Arbeiten und dem aktuellen Projekt des europäischen Kunstforums, „Vorsicht bei der Ankunft“, austauschen. Die Ende September im Schafhof eröffnete Ausstellung läuft noch bis Sonntag, 1. Dezember. Sie thematisiert vor allem den Moment, in dem Erwartungen auf Realität treffen, sowie die mit Reisen einhergehenden Veränderungen, die sich bei der Rückkehr in den Alltag durch andere Blickwinkel bemerkbar machen. Der Schwerpunkt liegt – passend zum Jahresthema „Stories“ – auf Geschichten und Erlebnissen, die Menschen prägen.
Künstlerinnen aus unterschiedlichsten Ländern sind beteiligt
Rosa Menkman ist 1983 in den Niederlanden geboren. Sie ist eine erfolgreiche Kunsttheoretikerin, Kuratorin und bildende Künstlerin. Ihr Spezialgebiet sind Auflösungstheorien und die sogenannte „Glitch Art“, wie es im Kunstforum heißt. Hier würden digitale und analoge Felder genutzt, in dem Daten beschädigt oder Geräte physisch manipuliert würden, um so Kunst zu erschaffen. 2019 gewann Menkmann den „Collide International Barcelona Award“ des Cern. Von 2018 bis 2020 war sie Vertretungsprofessorin für neue Medien und visuelle Kommunikation. Vergangenes Jahr leitete sie ein „Resolution Research Lap“ an der Head Geneve.
Meriç Algün wurde 1983 in Istanbul geboren und lebt aktuell in Stockholm, wo sie auch arbeitet. Die kontrastierenden Unterschiede zwischen ihren beiden Heimatstädten spielen in politischer und sozialer Hinsicht eine zentrale Rolle in ihrer Praxis. Zudem habe auch die Bewegung zwischen den beiden Städten eine Schlüsselrolle, so das Kunstforum Schafhof. In ihrer Arbeit konzentriert sich die gebürtige Türkin auf Fragen der Identität, der Grenzen, der Bürokratie und einige mehr. Sie setzte sich auch mit verschiedenen Texten und Sprachweisen auseinander. In den vergangenen Jahren hatte sie einige bedeutende Einzelausstellungen, etwa im „Art General“ in New York oder im Kunstverein Freiburg. Bisher hat sie an bereits fünf Biennalen teilgenommen.
Die letzte Künstlerin der Ausstellung ist Yuki Jungesblut, die deutsche und japanische Wurzeln hat. Ihre Arbeit ist eine Art Suche nach der Welt der Fantasie, die auf ihrer Forschung basiert. Sie arbeitet medienübergreifend, was bedeutet, dass sie Videos dreht, fotografiert, performt und ganze Bücher zusammenstellt. Aber auch arrangierte bühnenartige Installationen, die an Filmsets erinnern, stellt sie auf die Beine. Jungesblut nennt sie „Mind Spaces“. Sie bedient sich vorhandener Medienfragmente und mischt diese mit ihren skurrilen Erfindungen und selbst generiertem Material zusammen.