Süddeutsche Zeitung

Kuch und Wagner neue Sprecher:Auf der Siegerstraße

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Moosburgs Grüne freuen sich über Erfolge und liebäugeln mit dem Bürgermeisteramt

Von Karlheinz Jessensky, Moosburg

Der Ortsverband der Grünen hat sich neu aufgestellt. Johannes Becher hat nach seinem Einzug in den Landtag bei der Jahreshauptversammlung sein Amt als Sprecher aufgegeben. Das neue Sprecher-Duo sind Verena Kuch und Alfred Wagner, der seit drei Monaten nicht nur Fraktionsmitglied der Grünen im Moosburger Stadtrat ist, sondern auch zahlendes Parteimitglied. Kassiererin bleibt Sylvia Ripper.

Alle Mandatsträger wurden einstimmig gewählt, nur Alfred Wagner erhielt eine Gegenstimme. Das Einigkeitsgefühl trübte das aber keineswegs, denn die Grünen fühlen sich nach Bechers Wahlerfolg auf der Siegerstraße. "Moosburg hat seinen ersten Abgeordneten im Landtag", jubelte er selbst. Im Maximilianeum mit seinen jetzt 205 Abgeordneten beackert Becher im Innenausschuss, dessen Vorsitz die Grünen haben, den Bereich Arbeit/Soziales und ist für die frühkindliche Bildung zuständig. Schwerpunkt seiner Wahlkreisarbeit ist der Flughafen und persönliches Anliegen die Verhinderung der dritten Startbahn. Für Moosburg erhofft er sich für die Kommunalwahl 2020 "ein starkes Ergebnis", sogar mehr als die bisher fünf Mandate und vielleicht auch den Posten des Bürgermeisters, denn Alfred Wagner wird jetzt als Mitglied bereits als Kandidat für das Amt gehandelt. Erfahrung bei dieser Bewerbung hat er ja bereits - mit achtbarem Ergebnis - noch bei den UMB gesammelt.

"Wir haben im Moment eine gute Zeit", resümierte Becher. Ablesbar ist das auch an der Tatsache, dass die Moosburger Grünen noch nie so viele Mitglieder hatten wie heute, 27. Bechers Abschiedsbericht als Vorsitzender war detailliert und zeigte ein "wahnsinnig arbeitsreiches und erfolgreiches Jahr". Vom Neujahrsessen über das Bürgerbegehren "Plan" bis zum Einsatz für die MVV-Tarifreform. Fraktionssprecher Michael Stanglmaier referierte über "ein bewegendes Jahr" mit einem Rekordhaushalt von über 60 Millionen Euro. Positiv waren für ihn besonders das Einheimischenmodell beim Baugebiet "Amperauen" und der dortige Verzicht auf fossile Brennstoffe. Sylvia Ripper konnte als Kassiererin keine Rekordzahlen - "kannt mehra sei" -, aber ein solides Fundament verkünden. Kassenprüferin Angelika Werner-Ripperger war ihre Arbeit jedenfalls "immer eine Freude".

Neben den Sprechern wurden Alexander Strobl, Helga Brandstetter und Michael Stanglmaier als Beisitzer gewählt. Kreisrat Toni Wollschläger hatte "die große Freude und Ehre", Helmut Tischer und Stanglmaier für je 30 Jahre Mitgliedschaft zu ehren. Tischer war unter anderem der Computerspezialist, der die erste Homepage der Grünen im Landkreis schuf und auch deren Pressesprecher und Sprecher in Moosburg. Stanglmaier war schon Sprecher, sitzt im Kreistag, war mehrmals Bundestagskandidat und ist Dritter Bürgermeister seit 2014. "Seine Konstanz und Konsequenz machen ihn aus, er redet nicht, er handelt. Er ist das Herz des Ortsverbandes."

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Quelle:
SZ vom 30.11.2018
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