Kranzberg will Werbung  intensivieren:Besucherschwund mit Folgen

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Bronzezeit-Museum nur noch Donnerstag und Sonntag geöffnet

Von Petra Schnirch, Kranzberg

Das Bronzezeit Bayern Museum in Kranzberg zählt in diesem Jahr deutlich weniger Besucher als 2014. Vor allem montags kommen laut Bürgermeister Hermann Hammerl (FWG) meist nur einige wenige Interessierte. Von November an sind die Räume im Dachgeschoss des Pantaleonsgebäudes deshalb nur noch Donnerstag und Sonntag geöffnet. Angemeldete Gruppen können aber nach wie vor Führungen an anderen Wochentagen vereinbaren. Anton Hierhager (SPD) schlug im Gemeinderat vor, auch donnerstags zu schließen, die Zahlen nannte er "sehr enttäuschend", er setzte sich damit aber nicht durch.

In den ersten neun Monaten dieses Jahres kamen 1235 Besucher auf den Pantaleonsberg, um sich über die Ausgrabungen in Bernstorf und die Bronzezeit zu informieren. Weitere 350 haben sich noch angekündigt. Im vergangenen Jahr waren nach der Eröffnung Mitte Mai insgesamt 3765 Personen gezählt worden, davon allein 1200 am Tag der offenen Tür nach der Einweihung der Räume. Laut Hammerl profitiert auch die örtliche Gastronomie vom Museum, da viele Besuchergruppen nachfragen, wo sie hinterher einkehren können.

Gemeindeverwaltung und Förderverein wollen die Werbung für das Museum ausbauen. Bisher wurde lediglich ein Flyer erstellt und auch schon nachgedruckt. Nun sollen Plakate angefertigt werden, um in anderen Museen und bei den Mineralientagen in München Ende Oktober für die Ausstellungsräume zu werben. Auch auf der Homepage sollen sie durch aktuelle Fotos besser präsentiert werden. Eine weitere Idee ist, an der Autobahnausfahrt Allershausen mit einer eigenen Tafel für die Einrichtung zu werben. Erst vor wenigen Tagen habe Christof Flügel von der Landesstelle für nichtstaatliche Museen erneut die Bedeutung des Kranzberger Museums hervorgehoben, heißt es dazu von Seiten der Gemeinde.

Die Öffentlichkeitsarbeit sei "sehr lange im argen gelegen", sagte Silvia Tüllmann (FWG). Sie glaubt, anders als Hierhager, dass die Besucherzahlen wieder nach oben gehen werden. Der SPD-Gemeinderat, von Anfang an ein Kritiker des Museums, riet, mit der Werbung sehr vorsichtig zu sein, da immer noch im Raum stehe, dass es sich bei den Goldfunden um Fälschungen handeln könnte. Auch sollte sich die Gemeinde hüten, mit der "Ikone" des Museums, dem Bernsteingesicht, auf einem Schild an der A 9 zu werben, da englische Experten es für gefälscht hielten.

Martin Oberprieler (Kranzberger Gemeindeliste) schlug vor, den Pantaleonsberg durch einen kleinen Biergarten zu beleben, dann würden die Leute öfters dort hochgehen. Dafür sollte sich die Gemeinde ein Konzept überlegen, fand er. Hammerl erwiderte, dass dort viele Veranstaltungen stattfänden. Der Saal sei laufend für Hochzeiten und Geburtstage gebucht. Auch Sport finde dort statt.

© SZ vom 15.10.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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