Umzug des Naturgartens SchöneggeDie Zufahrt bleibt das Problem

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Die Straße von Gremertshausen nach Viehhausen ist größtenteils einspurig. Sollte der Naturgarten Schönegge dorthin umziehen, müsste sie in weiten Teilen ausgebaut werden, fordert die Gemeinde.
Die Straße von Gremertshausen nach Viehhausen ist größtenteils einspurig. Sollte der Naturgarten Schönegge dorthin umziehen, müsste sie in weiten Teilen ausgebaut werden, fordert die Gemeinde. (Foto: Marco Einfeldt)

Wenn sich der Naturgarten Schönegge in Viehhausen niederlässt, reichen für die Anfahrt kleine Ausweichbuchten nach Einschätzung der Gemeinde nicht aus. Sie fordert Nachbesserungen von den Planern. Solange liegt das Vorhaben auf Eis.

Von Petra Schnirch, Kranzberg

Der geplante Umzug des Naturgartens Schönegge nach Viehhausen war am Dienstag erneut Thema im Kranzberger Gemeinderat – wieder einmal ging es um die Zufahrt in den kleinen Weiler, diesmal aus Richtung Gremertshausen. Denn die ist teilweise nicht breiter als drei Meter, zwei Fahrzeuge kommen nicht aneinander vorbei. Die Antragsteller hatten dazu Pläne mit Ausweichbuchten vorgelegt. Die vorgeschlagene Lösung geht der Gemeinde aber nicht weit genug, sie fordert Nachbesserungen. Das Gremium lehnte die Bauvoranfrage in diesem Punkt deshalb einstimmig ab.

Vor einem halben Jahr hatten die Gemeinderäte schon einmal über die Bauvoranfrage der Familien Schönegge, Sedlmaier und Schwaiger abgestimmt und das Vorhaben mit Gartenbaubetrieb, Pferdepension und Naturkindergarten mit knapper Mehrheit befürwortet. Damals sollte die Hauptzufahrt noch über die engen Dorfstraßen in Sünzhausen erfolgen. Daraufhin formierte sich dort massiver Widerstand.

Die Antragsteller reagierten darauf, die Hauptzufahrt soll nun über Gremertshausen führen. Auch dort aber protestieren die Anwohner, auch diese Verbindung ist bisher nicht auf zusätzlichen Verkehr ausgelegt. Wegen der geänderten Anbindung gab das Landratsamt einem Bürgerantrag recht: Der Gemeinderat muss noch einmal über diesen Punkt der Bauvoranfrage abstimmen. Solange dies nicht endgültig geschehen ist, werde das Landratsamt den Antrag nicht absegnen, erklärte der Kranzberger Bauamtsleiter Manfred Thurner.

Im ersten Abschnitt, von Gremertshausen bis zum Wald, ist die asphaltierte Fahrbahn schon jetzt 4,50 Meter breit. In dem folgenden, knapp 400 Meter langen Waldstück sind es nur drei Meter. Die Gemeinde fordert, die Straße dort so weit wie möglich auf fünf Meter zu verbreitern und nicht nur Ausweichstellen zu schaffen. Ein Grundstück ist im Besitz der Antragsteller, auch der Gemeinde gehören Flächen. Auch auf den letzten 400 Meter bis Viehhausen hält die Verwaltung drei Ausweichbuchten für erforderlich. Laut einer Studie der Antragsteller ist in der Spitze mit bis zu 50 Autos pro Stunde zu rechnen, außerdem mit einem Lastwagen pro Tag.

Das letzte Teilstück der Straße von Gremertshausen nach Viehhausen ist zwar gut einsehbar, aber eng. Die Gemeinde fordert auch hier Ausweichbuchten.
Das letzte Teilstück der Straße von Gremertshausen nach Viehhausen ist zwar gut einsehbar, aber eng. Die Gemeinde fordert auch hier Ausweichbuchten. (Foto: Marco Einfeldt)

Silva Tüllmann (FWG) fragte in der Sitzung, ob auch die in der ursprünglichen Planung vorgesehenen Ausweichbuchten auf der Strecke von Sünzhausen nach Viehhausen nach wie vor gefordert würden. Schließlich werde ein Teil des Verkehrs, gerade aus Richtung Freising, trotz der geänderten Hauptzufahrt über Sünzhausen erfolgen. Diese Frage blieb vorerst offen. Ebenso, wie es mit dem Projekt insgesamt weitergeht.

Das Landratsamt als Genehmigungsbehörde hatte Ende November entschieden, dass zwar Gartenbaubetrieb und Pferdepension als privilegierte landwirtschaftliche Vorhaben im Außenbereich eingestuft und somit mit leichten Modifikationen genehmigt werden könnten. Für die sozialen Komponenten wie den Kindergarten oder Außenklassen der Lebenshilfe aber sei eine Bauleitplanung notwendig. Fordern will die Gemeinde den Ausbau der Fahrbahn von Gremertshausen nach Viehhausen aber auch, wenn nur der rein landwirtschaftliche Teil des Projekts umgesetzt werden sollte.

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Gartenbaubetrieb und Pferdepension gelten als privilegierte landwirtschaftliche Vorhaben und sind in Viehhausen nach Auskunft des Landratsamts genehmigungsfähig. Nicht so einfach ist das bei Kindergarten und Schulklassen.

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Das betonte Manfred Thurner in der Gemeinderatssitzung auf Nachfrage von Sonja Kieslinger (FWG). Das Baugesetzbuch sehe auch bei privilegierten Vorhaben eine „hinreichende Erschließung“ vor, sagte die Kranzberger Geschäftsleiterin Theresa Schmid der SZ. Die aber sei aus Sicht der Gemeinde bisher nicht gegeben, weil auch Hofladen und Pferdepensionsbetrieb Verkehr mit sich brächten.

Parallel zu den Nachbesserungen bei der Verkehrserschließung soll vor einer weiteren Abstimmung im Gemeinderat ein städtebaulicher Vertrag zwischen Antragstellern und Gemeinde ausgearbeitet werden. Kein Problem besteht nach Einschätzung der Behörden bei der Abwasserbeseitigung. Die beiden Drei-Kammer-Kläranlagen sind laut Gutachten ausreichend. Gesichert ist demnach auch die Wasserversorgung. Was den Brandschutz angeht, müssen noch einige Details geklärt werden.

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