Kranzberg:Schöner Platz vor der Kirche

Kranzberg: Der Kirchenvorplatz in Kranzberg soll ein neues Gesicht bekommen, die großen Bäume sollen bei der Neugestaltung erhalten werden.

Der Kirchenvorplatz in Kranzberg soll ein neues Gesicht bekommen, die großen Bäume sollen bei der Neugestaltung erhalten werden.

(Foto: Marco Einfeldt)

Das Areal an der Kirchbergstraße soll nach mehreren vergeblichen Anläufen nun endgültig neu gestaltet werden. Mitte Februar sichtet eine Jury die Entwürfe.

Von Petra Schnirch, Kranzberg

Seit mehr als 20 Jahren ist die Neugestaltung des Kirchenvorplatzes in Kranzberg bereits ein Thema, nun soll das Vorhaben endlich umgesetzt werden. Drei Landschaftsplaner sind damit beauftragt worden, Entwürfe auszuarbeiten. Am 17. Februar wird eine Jury, der auch mehrere Gemeinderäte angehören, die Vorschläge bewerten. 2023 könnte dann die Detailplanung erstellt werden, 2024 die Ausführung erfolgen, skizziert Bürgermeister Hermann Hammerl (FW) den möglichen Zeitplan.

Noch äußert er sich sehr vorsichtig zur weiteren Zeitschiene, denn die Diskussionen über den Kirchenvorplatz waren in der Vergangenheit sehr kontrovers. Beschlüsse wurden wieder aufgehoben, so auch im Jahr 2000, als die Gemeinderäte zunächst entschieden, das kleine Gebäude neben dem alten Schulhaus abzureißen, nur um dies wenige Wochen später wieder rückgängig zu machen. Anfang 2021 war bereits ein Vorentwurf vorgestellt worden, doch es gab noch viel Diskussionsbedarf.

Der größere Baumbestand bleibt erhalten

Jetzt folgt also ein neuer Anlauf - und er soll diesmal zum Ziel führen. Vor der Kirche soll laut Ausschreibung eine möglichst flexibel nutzbare Begegnungsstätte für etwa 50 Personen entstehen, auf der Gottesdienste im Freien oder andere Veranstaltungen stattfinden könnten. Die Wiese bleibt erhalten, ebenso der größere Baumbestand. Die Wege sollen barrierefrei sein, Sitzmöglichkeiten, Wasserelemente und Trinkwasserspender sind erwünscht.

Einbezogen in die Planung wird nicht nur die Fläche unmittelbar vor der Kirche, sondern der gesamte Bereich der Kirchbergstraße ab der Zufahrt zum Pantaleonsberg bis hinter den Pfarrhof. Ein Gehweg soll bis zum Kindergarten führen. Offen ist die Fahrbahngestaltung, eine "höherwertigere Oberflächengestaltung" ist laut Ausschreibung möglich. Ob der Bereich gepflastert oder doch wieder asphaltiert wird, dürfte eine Kostenfrage sein und wird mit Sicherheit noch intensiv diskutiert. Anders als in der Ortsmitte beim Metzgerwirt wäre eine Pflasterung möglich, weil es sich um eine Gemeindestraße handelt. Für die Kreisstraße im Ortskern hatte der Landkreis dies abgelehnt.

Die Verlegung des Kriegerdenkmals war immer umstritten

Lange Zeit strittig war, ob auch das Kriegerdenkmal nach oben zur Kirche verlegt wird. Bereits seit 30 Jahren suchen die Kranzberger nach dem besten Standort. Durchgesetzt hat sich offenkundig der Vorschlag von Sebastian Brunner, dem Vorsitzenden des Krieger- und Soldatenvereins. Er favorisiert die Verlegung vom bisherigen Platz beim Metzgerwirt auf die Wiese unterhalb der alten Gemeindekanzlei. Das sogenannte Kriegerkreuz aus dem Jahr 1962, das sich derzeit noch dort befindet, soll künftig auf der Wiese vor der Kirche stehen. Im April 2021 hatte Brunner mit einem Lattengerüst demonstriert, wie sich das Mahnmal einfügen würde.

Kranzberg: Auch das Kriegerdenkmal wird im Zuge der Neugestaltung versetzt, es soll dorthin kommen, wo derzeit noch das sogenannte Kriegerkreuz steht. Das wiederum erhält auf der Wiese vor der Kirche einen neuen Platz.

Auch das Kriegerdenkmal wird im Zuge der Neugestaltung versetzt, es soll dorthin kommen, wo derzeit noch das sogenannte Kriegerkreuz steht. Das wiederum erhält auf der Wiese vor der Kirche einen neuen Platz.

(Foto: Marco Einfeldt)
Kranzberg: Die alte Gemeindekanzlei neben dem ehemaligen Schulhaus soll erhalten bleiben, zeitweise war dort eine Postfiliale untergebracht, jetzt dient sie als Lager.

Die alte Gemeindekanzlei neben dem ehemaligen Schulhaus soll erhalten bleiben, zeitweise war dort eine Postfiliale untergebracht, jetzt dient sie als Lager.

(Foto: Marco Einfeldt)

Bei einem Infostand der Kranzberger CSU zur Neugestaltung des Areals gab es laut Ortsvorsitzendem Roland Haslbeck kaum Kritik an den Plänen, sondern "viel positive Rückmeldungen". Das habe ihn "ein bisschen überrascht", sagte er. Denn bisher hatte sich ein Teil der Kranzberger vehement für den Erhalt des Kriegerdenkmals in der Ortsmitte ausgesprochen. Das steht dort zwar auf Gemeindegrund, der Bereich davor ist allerdings in Privatbesitz. Laut Bürgermeister Hammerl bestand die Übereinkunft, dass das Mahnmal innerhalb von fünf Jahren verlagert werden muss, wenn der Grundstückseigentümer dies fordert. Das sei vor einem Jahr geschehen.

Was bei der CSU-Veranstaltung auch deutlich wurde: Die alte Gemeindekanzlei wollen viele Kranzberger offenkundig gern erhalten. Sie wird derzeit als Lagerraum für Bücherei und Gemeindearchiv genutzt, war in der jüngeren Vergangenheit jedoch auch schon mal Postfiliale.

Eine Kostenschätzung für die Neugestaltung existiere noch nicht, sagt Hammerl. Es gebe nach aktuellem Stand aber Zuschüsse von bis zu 60 Prozent über die Städtebauförderung.

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