In Kranzberg werden die Gebühren für Krippe, Kindergarten und Hort Anfang September um zwei Prozent erhöht - damit fängt die Gemeinde die gestiegenen Personalkosten in der Kindertagesstätte Kleeblattl auf. Zum 1. März 2015 sah der Tarifvertrag bei den Gehältern ein Plus von 2,4 Prozent vor, dies wollen die Kranzberger nun weitgehend auffangen. Sebastian Ströhl (FWG) forderte, auf eine Anpassung zu verzichten, konnte sich damit im Gemeinderat aber nicht durchsetzen. "Wir haben immer gesagt, wir wollen die Familien schützen - und machen genau das Gegenteil", kritisierte er. Gerade bei mehreren Kindern habe die Entscheidung eine deutliche Mehrbelastung für die Eltern zur Folge. Es werde immer teurer, Kinder zu haben. Hier könnte die Gemeinde nun gegensteuern.
Doch Bürgermeister Hermann Hammerl (FWG) rechnete in der Gemeinderatssitzung vor: Würde Kranzberg auf die Erhöhung verzichten, müsste die Gemeinde im Haushalt etwa 500 000 Euro pro Jahr an Defizit bei der Kinderbetreuung schultern. Für die Eltern müssten nun im Schnitt zwei Euro pro Monat und Kind mehr bezahlen. Der Elternbeirat habe bereits zugestimmt. Silvia Tüllmann verwies darauf, dass es in Kranzberg nicht nur Kinder und Jugendliche gebe, sondern auch ältere Menschen, für die die Gemeinde etwas tun müsse. Sie hielt die Erhöhung für maßvoll. Kranzberg lasse sich den Betrieb des Kleeblattl ohne einiges kosten, sagte Geschäftsleiter Klaus Burgstaller. "Wir knausern nicht mit Personal." Der Schlüssel sei deutlich besser als gesetzlich vorgeschrieben.
Auch Georg Neumair (FWG) scheiterte mit seinem Antrag. Er vertrat einen ganz anderen Ansatz: Seiner Ansicht nach wäre es gerecht, zumindest die Eltern aus Ortschaften wie Thalhausen zu entlasten, die ihre Kinder jeden Tag nach Kranzberg in den Kindergarten bringen müssten und durch die Fahrerei erhebliche Mehrkosten in Kauf nehmen müssten. Doch er fand ebenfalls keine Mehrheit.