Kranzberg im Dornröschenschlaf:Ein bisschen ausgebremst

Kranzberg im Dornröschenschlaf: Silvia Tüllmann vertritt die Gemeinde Kranzberg auch weiterhin im örtlichen Partnerschaftsverein.

Silvia Tüllmann vertritt die Gemeinde Kranzberg auch weiterhin im örtlichen Partnerschaftsverein.

(Foto: Marco Einfeldt)

Gemeinde will Partnerschaft mit Dun sur Meuse wiederbeleben

Der Kranzberger Gemeinderat schickt erneut Silvia Tüllmann (FWG) als Vertreterin in den Partnerschaftsverein. Viel Arbeit dürfte sie mit dieser Aufgabe zunächst aber nicht haben. Die offizielle Partnerschaft mit dem französischen Dun sur Meuse befindet sich zurzeit im Dornröschenschlaf. Vereinsvorsitzender Alfons Berger hofft aber, dass sich das bis zum kommenden Jahr ändert. Dann könnte das 50-jährige Bestehen der freundschaftlichen Beziehungen gefeiert werden, persönliche Kontakte bestehen laut Berger nach wie vor.

Auf französischer Seite ist der Verein derzeit offenkundig ohne Führung. Die bisherige Vorsitzende ist weggezogen. Weitere Informationen habe er derzeit nicht, sagt Berger. Er selbst würde die Partnerschaft gern am Leben erhalten und 2021 auch ein Festwochenende veranstalten, sofern Corona das zulässt. Ideen haben die Kranzberger dazu bereits gesammelt. Ein geschichtlicher Abriss soll Höhepunkte der vergangenen 50 Jahre noch einmal herausstellen. Angedacht ist ein Festabend mit Ansprachen, ebenso ein Kirchenzug mit den anderen Vereinen der Gemeinde. Außerdem soll für die Delegation aus Frankreich ein Besuchsprogramm organisiert werden.

Selbst wenn sich in Dun sur Meuse wieder Mitstreiter finden: So groß wie damals werden die Besuchergruppen wohl nicht mehr werden. Von den Siebziger- bis in die Neunzigerjahre hinein zählten sie 40 bis 50 Personen und füllten einen ganzen Bus. Für den letzten offiziellen Besuch der Kranzberger in Frankreich mit neun Mitfahrern reichte der Kleinbus der Gemeinde. "Das aber ist nicht schlimm", meint Berger. Er war im vergangenen Jahr privat in Dun sur Meuse, weil er dort inzwischen Freundschaften geknüpft hat. Er hofft nun, dass der Bürgermeister sich um eine Lösung bemüht. Er würde auch gerne wieder mehr junge Leute für die gegenseitigen Besuche gewinnen. Die schwierige Situation des Partner-Vereins "bremst uns aber ein bisschen aus".

Nicht leichter macht die Suche nach neuen Verantwortlichen in Dun vermutlich, dass die kleine Stadt stetig schrumpft. Laut Berger zählt sie noch etwa 700 Einwohner, vor Jahren waren es noch 900. Auch das Collège, die Schule, ist mittlerweile geschlossen. "Das ist ein sterbender Ort." Die Geschichte der Region aber ist interessant: Dun sur Meuse liegt in der Nähe von Verdun, in der Umgebung gibt es mehrere Soldatenfriedhöfe.

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