Freising:Korbiniansfest per Livestream

Freising: Zu Ehren des Heiligen Korbinians wird der Schrein durch den Mariendom getragen. Im Coronajahr allerdings ohne Publikum.

Zu Ehren des Heiligen Korbinians wird der Schrein durch den Mariendom getragen. Im Coronajahr allerdings ohne Publikum.

(Foto: Marco Einfeldt)

Aufgrund der Coronapandemie finden die Feiern zu Ehren des Bistumsheiligen in diesem Jahr ausschließlich im Internet statt. Die Glocken am Marienplatz spielen noch bis zum 22. November das Korbinianslied.

Von Corinna Bail, Freising

Als Bischof kam er vor über 1300 Jahren nach Freising, als Schutzpatron des Erzbistums München und Freising wird der Heilige Korbinian alljährlich in der Domstadt geehrt, auch im Corona-Jahr. Allerdings fallen die Festlichkeiten zu Ehren des Bistumspatrons heuer anders aus als gewöhnlich: Pandemiebedingt finden die Gottesdienste in der Korbinianswoche vom 14. bis 21. November fast ausschließlich online über Livestreams aus dem Freisinger Mariendom statt. In diesem Jahr gibt es dafür zum ersten Mal eine besondere Musikhommage an den Heiligen Korbinian aus dem Rathausturm sowie neue künstlerische Blicke auf den Bistumspatron.

Die Gottesdienste aus dem Dom am 20. und 21. November können per Livestream auf der Website der Erzdiözese (www.erzbistum-muenchen.de) besucht werden. Die ökumenische Vesper am Freitag von 19 Uhr an wird dabei nicht wie sonst mit einer Fackelprozession, sondern mit einer Lichtinszenierung rund um den Korbiniansschrein gestaltet. Am Samstag beginnt Kardinal Reinhard Marx um 10 Uhr mit dem zentralen Gottesdienst des Korbiniansfests. Im Anschluss werden Bläser vom Fürstengang auf dem Domberg und vom Turm der Kirche Sankt Georg aus spielen. Um 15 Uhr beginnt die Korbiniansvesper, in der Marx den Kindern im Dom und vor den Bildschirmen einen besonderen Segen zusprechen wird.

Mit dem Motto "Wohin gehst Du?" nimmt das Fest heuer Bezug auf die Reisen Korbinians

Bereits jetzt erinnern in der Freisinger Altstadt tägliche Glockenklänge an den Heiligen Korbinian: Während sonst für gewöhnlich um 11.55 und 16.55 Uhr die von Philipp Weigl komponierte Freisinger Melodie vom Rathausturm klingt, spielen die Glocken am Marienplatz noch bis zum 22. November zweimal täglich das Korbinianslied. Auch künstlerisch wird der Heilige Korbinian neu in Szene gesetzt: Unter dem Titel "Himmel, Glaube, Erde" zeichnet das Gemälde von Künstler Henning von Gierke in der Johanneskirche am Domberg Berufung, Weg und Vision des Heiligen Korbinians nach. In seiner Installation lässt der Maler die korbinianische Bändigung des wilden Bären mit der Szenerie des Freisinger Doms verschmelzen.

Die Bärenzähmung stellt bis heute die wohl bekannteste Geschichte Korbinians dar. Überall in Freisings Altstadt tummeln sich Bärenfiguren in den Gassen, ein Korbiniansbär samt Packsattel ziert gar das Freisinger Stadtwappen. Korbinian, der um 680 im heutigen Arpajon in Frankreich geboren wurde, pilgerte als christlicher Missionar einst nach Rom, wo er die päpstliche Weihe zum Bischof erhielt. Auf einer zweiten Romreise, die ihn auch nach Freising führte, wurde sein Pferd von einem Bären gerissen, woraufhin Korbinian das wilde Tier zähmte und zur Strafe das Gepäck schleppen ließ. Mit dem diesjährigen Motto "Wohin gehst du?" nimmt das Korbiniansfest Bezug auf die Reisen des Heiligen. Der Leitspruch frage in diesem Jahr auch nach der Bereitschaft der Christengemeinde, auf eine Neugestaltung der Kirche zuzugehen, heißt es auf der Website der Erzdiözese.

In neuer Gestalt wurde heuer auch das Jugendkorbiniansfest gefeiert: Beim traditionellen Auftakt der Korbinianswoche musste auf die sonst von Tausenden Jugendlichen besuchte Eucharistiefeier im Mariendom verzichtet werden, der Gottesdienst wurde vom Heimcomputer aus verfolgt. Die zentrale Wallfahrt zum Freisinger Domberg fiel ebenfalls aus, jedoch lädt das Erzbistum noch bis zum 20. November dazu ein, eine eigene Wallfahrt zu gestalten. Impulse für die Pilgerschaft auf den Spuren Korbinians sind auf den Bistumsseiten im Netz zu finden.

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