Es ist ein überraschend ruhiges Plätzchen, nur wenige Meter von der Betriebsamkeit des Campus entfernt. Unter hohen Bäumen liegt am Weihenstephaner Südhang ein Kraftort, den um das Jahr 770 schon Bischof Arbeo in seiner „Vita Corbiniani“ beschreibt. Darin schildert er die Szene, wie der heilige Korbinian etwa 50 Jahre zuvor eines der ältesten Quellheiligtümer in Bayern geschaffen hatte. Er stieß seinen Bischofsstab in die Erde und rührte darin herum, bis das Wasser in großen Mengen hervorquoll. Die Quelle ersparte den murrenden Dienern den Weg aus der Stadt auf den Weihenstephaner Berg, um Korbinian in seinem kleinen Haus dort mit Wasser zu versorgen.
SZ-Serie „Kraftorte“: Korbiniansbrünnlein in FreisingWunderheilungen und ein wunderbares Kunstwerk
Lesezeit: 4 Min.

Das Korbiniansbrünnlein am Weihenstephaner Südhang ist eines der ältesten Quellheiligtümer in Bayern. Das Wasser hilft angeblich gegen Fieber und bei Augenleiden. Darüber stand fast hundert Jahre lang eine prächtige Barock-Kapelle der Gebrüder Asam. Heute lädt dieser Platz im Grünen zum Verweilen ein.
Von Petra Schnirch, Freising

Gebrüder Asam:Moderne Kunst-Stars ihrer Zeit
Cosmas Damian und Egid Quirin Asam erarbeiteten sich auch mit dem Freisinger Mariendom den Ruf als bedeutende Vertreter des süddeutschen Barock und wurden fürstlich bezahlt. Egid baute sich gar seine ganz persönliche Kirche mitten in München mit Privatblick auf den Altar: die Asamkirche in der Sendlinger Straße.
Lesen Sie mehr zum Thema