Kopfschütteln im Gemeinderat:Hürden für Solarpark

Kopfschütteln im Gemeinderat: Das rechtliche Prozedere in diesem Fall hält Bürgermeister Franz Heilmeier für unsinnig.

Das rechtliche Prozedere in diesem Fall hält Bürgermeister Franz Heilmeier für unsinnig.

(Foto: Marco Einfeldt)

Areal in Neufahrn liegt im Landschaftsschutzgebiet

Es klingt etwas absurd: Damit zwischen Bahngleisen und Autobahn ein Solarpark und damit eine "ökologisch sinnvolle Anlage" errichtet werden kann, so Bürgermeister Franz Heilmeier (Grüne), muss das entsprechende Areal womöglich aus dem Landschaftsschutzgebiet herausgenommen werden. Alternativ könnte auch der Text der Landschaftsschutzgebietsverordnung so geändert werden, dass Fotovoltaikanlagen "in der Nähe von Gleisanlagen und Autobahnen zulässig" sind. Jetzt wird noch abgeklopft, welche Möglichkeit sinnvoller ist, ehe die Gemeinde Neufahrn ihren Antrag formuliert.

Für dieses Vorgehen votierte der Gemeinderat jetzt gegen die Stimme von Selahattin Sen (Grüne) und mit einigem Kopfschütteln. Vorangegangen war ein "etwas frustrierendes Gespräch im Landratsamt", wie Heilmeier sagte. Rechtlich sei ein Solarpark eben auch ein Bauvorhaben. "Ich stelle die Sinnhaftigkeit in Frage", so der Rathauschef, aber das ändere nichts an dem Problem.

"Ich finde es rätselhaft, was da vor sich geht", stellte auch Umweltreferent Florian Pflügler (ÖDP) fest. Schließlich gehe es um eine Aufwertung des Areals und ein "wertvolles Projekt" zum Beispiel auch für Bienen. Denn unter den Solarplatten werde eine Wiese sein. Der "Normalbürger" empfinde die ganze Diskussion ohnehin als "Schmarrn", fürchtet Gerhard Michels (CSU) mit Blick auf die "Einrichtungen drumrum". Aber "uns hilft es am meisten, wenn wir die Herausnahme aus dem Landschaftsschutzgebiet beantragen."

Der Solarpark soll auf einer gut zehn Hektar großen Fläche errichtet werden, die durch die Bahnlinie München-Landshut, die "Neufahrner Kurve" zum Flughafen und die Autobahn A 92 eingegrenzt wird. Sie soll sogar noch größer als zunächst gedacht ausfallen. Denn der Gemeinderat hatte sich letztlich für die "große Variante" entschieden, so dass mehr als 13 Kilowattstunden Strom erzeugt werden können. Damit kann rechnerisch der Bedarf von mehr als 15 000 Bürgern beziehungsweise etwa 4000 Haushalten mit regenerativem Strom abgedeckt werden.

Die Firma "Onesolar" aus Eching im Kreis Landshut wird die Anlage errichten und beim Betrieb mit der Bürger-Energie-Genossenschaft "Freisinger Land" zusammenarbeiten. Der Gemeinde hat die Firma schon einmal zwei Millionen Euro Gewerbesteuer für die nächsten 20 Jahre in Aussicht gestellt.

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