Lesermeinung zur Konzerthalle am Flughafen::Die Reißleine ziehen

Lesezeit: 1 Min.

Zum Bericht „Event-Arena nimmt wichtige Hürde“ in der Freisinger SZ vom 6.März:

Im Luftgüte-Report der Flughafen München GmbH (FMG) wird mitgeteilt: „Die Luft am Flughafen und in seiner Nachbarschaft ist gut.“ Das hört sich an wie die Werbung für einen Luftkurort. Aber so versucht die FMG sich ihre eigene Wahrheit herbeizureden. Man baut einen Labcampus für Tausende von Studenten, betreibt einen Kindergarten zwischen zwei Startbahnen, bewirbt Freizeitaktivitäten direkt am Flughafen und das alles, obwohl man weiß, dass die Luft am Flughafen massiv mit gesundheitsschädlichen Triebwerksabgasen kontaminiert ist.

Wenn das große Geld winkt, scheint die Gesundheit keine Rolle mehr zu spielen. Wie sonst ist es zu erklären, dass die Verantwortlichen der Stadt Freising den Bau einer Konzerthalle („Arena in the Meadow“) für 20 000 Besucher durchwinken, obwohl die hohen Gesundheitsrisiken durch die mit Triebwerksabgasen durchsetzte Luft am Flughafen hinlänglich bekannt sind?

Der Flughafen ist und bleibt einer der Orte in Bayern mit den höchsten Belastungen der Atemluft. Da schafft auch das Greenwashing der FMG keine Abhilfe. Zumindest so lang, wie sich der Flughafen und die politisch Verantwortlichen beharrlich weigern, Maßnahmen zu Reduzierung dieser Belastungen, wie zum Beispiel schwefelarmes Kerosin und kerosinfreies Schleppen der Flugzeuge umzusetzen. Denn dass Triebwerksabgase für die Gesundheit als unbedenklich einzustufen sind, diesen Nachweis haben bisher weder die FMG noch andere erbracht. Sich bei Entscheidungen zu einem Projekt wie der Eventarena von Aussagen der FMG leiten zu lassen, ist mehr als fahrlässig. Das haben die Vorgänge rund um das „Ewige Baurecht“ einmal mehr bewiesen. Noch ist Zeit, die Reißleine zu ziehen!

Wolfgang Herrmann, Gerhard Müller-Starck, Stefan Neumann, Vorsitzende des Bürgervereins Freising

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